Bundesmuseen bekommen gemeinsamen Generalsekretär

Die Bundesmuseen erhalten mit 1. Jänner 2020 einen gemeinsamen Generalsekretär, der den jeweiligen Vorsitzenden der Bundesmuseenkonferenz „operativ unterstützen“ wird. Zusätzlich wird eine Bundesmuseen-Service-GmbH installiert, deren Geschäftsführer der Generalsekretär ist. Das gab Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) heute in einer Pressekonferenz bekannt.

Er erwartet sich durch „strategische Planung und Koordinierung“ künftig Einsparungen im einstelligen Millionenbereich. Die Service-Gesellschaft selbst werde im sechsstelligen Euro-Bereich zu Buche schlagen. Die eingesparten Mittel sollen direkt in die wissenschaftliche Arbeit der einzelnen Museen fließen.

Keine inhaltliche Einmischung

Getroffen wurde die Entscheidung laut Blümel auf Basis des unter seinem Vorgänger Thomas Drozda (SPÖ) erarbeiteten „Weißbuchs“, dessen Vorschläge mit „Zahlen unterlegt wurden, um eine Entscheidungsgrundlage zu haben“.

Die nunmehrige Lösung sei gemeinsam mit den Direktoren und Direktorinnen der Bundesmuseen erarbeitet worden. Die neue Servicegesellschaft solle die Bundesmuseen bei der „strategischen Planung und Koordinierung unterstützen“, um eine inhaltliche Einmischung werde es nicht gehen.

Die Arbeitsbereiche des Generalsekretärs und der GmbH sollen von der Bundesmuseenkonferenz bestimmt werden, die auch vor der Bestellung im Rahmen einer Anhörung der Kandidaten in die Entscheidung einbezogen werden soll. Die Neuerungen sollen demnächst im Ministerrat beschlossen werden und am 1. Jänner 2020 in Kraft treten.

Kritik an „gut dotiertem Job“

SPÖ-Kultursprecher Drozda meldete sich unterdessen per Aussendung kritisch zu Wort: „Anstatt vonseiten des zuständigen Kulturministers eine inhaltliche Strategie zu entwickeln, wie man zu einer besseren Abstimmung der Museen untereinander kommt und wie man die strategische Rolle des Bundes stärkt, wird ein neuer Posten und eine Struktur geschaffen, die noch dazu in keiner Variante des Weißbuches vorgesehen war.“

Auch Wolfgang Zinggl, Kultursprecher von Jetzt, übte Kritik: „Eine grundlegende Reform besteht nicht darin, einen gut dotierten Job zu erfinden.“