Palästinenser bei Zusammenstößen an Gaza-Grenze getötet

Ein Mann ist nach palästinensischen Angaben bei Auseinandersetzungen mit israelischen Soldaten an der Gaza-Grenze getötet worden. Der 21-jährige Palästinenser sei gestern Abend von einem Granatensplitter am Kopf getroffen worden und seinen Verletzungen erlegen. Palästinenser im Gazastreifen haben für heute zu einem „Eine-Million-Marsch“ aufgerufen, um an den Jahrestag des Beginns der Proteste am Grenzzaun zu erinnern.

Demonstranten versammeln sich bei dem Grenzzaun zwischen Gaza und Israel
APA/AFP/Jack Guez

Die israelische Armee sprach am Nachmittag von rund 20.000 Palästinensern, die sich im Grenzgebiet versammelt hätten. Sie würden Steine, Granaten und Sprengsätze auf den Zaun werfen und Reifen anzünden. Die Soldaten würden Maßnahmen zur Auflösung von Unruhen anwenden und auch schießen, hieß es in einer Mitteilung.

Laut palästinensischen Angaben wurden 33 Menschen bei gewaltsamen Auseinandersetzungen verletzt. Davon seien vier von Schüssen getroffen worden, teilte der Rettungsdienst Roter Halbmond mit. 15 hätten Tränengas eingeatmet. Die anderen wurden von Gummimantelgeschossen oder Tränengaskanistern getroffen.

Die UNO mahnte im Vorfeld beide Seiten zur Deeskalation. Ägypten hatte sich als Vermittler eingeschaltet und mit der Hamas sowie weiteren Palästinensergruppen Gespräche geführt. Seit dem ersten „Großen Marsch der Rückkehrer“ am 30. März 2018 wurden bei den wöchentlichen Protesten mindestens 258 Palästinenser und zwei israelische Soldaten getötet.