Weltweite Getreideernte deckt Verbrauch nicht

Zum zweiten Mal in diesem Jahrzehnt wird die weltweite Getreideernte nicht reichen, um den Bedarf zu decken. Das erwarten sowohl die UNO-Welternährungsorganisation (FAO) in Rom als auch der Internationale Getreiderat (IGC) in London.

Im Agrarjahr 2018/19 werden demnach knapp 30 Millionen Tonnen mehr verbraucht, als geerntet werden, schätzt die FAO in ihrer jüngsten Prognose. Die erwartete Gesamternte rund um den Globus beziffern die UNO-Experten auf rund 2,7 Milliarden Tonnen. Das letzte globale Getreidedefizit gab es im Agrarjahr 2012/13, als die US-Farmer unter den Folgen einer mehrjährigen Dürre litten.

Eine Ursache des aktuellen Rückgangs ist die letztjährige Dürre in weiten Teilen Europas, die einen Rückgang der Weizenernte in der EU und Russland zur Folge hatte. Der Internationale Getreiderat in London – ein Zusammenschluss der wichtigsten Getreide produzierenden Staaten – geht davon aus, dass die weltweiten Vorräte sowohl in diesem als auch im nächsten Jahr schrumpfen werden. Die Londoner Fachleute prophezeien für 2018/19 eine etwas größere Schrumpfung der Lagerbestände um 44 Millionen Tonnen, für 2019/20 rechnen sie mit einem weiteren Rückgang von 28 Millionen Tonnen.