D: Razzien gegen Islamisten und Rechtsextreme

Bei Aktionen in mehreren deutschen Bundesländern ist die Polizei heute sowohl gegen ein islamistisches als auch ein rechtsextremes Netzwerk vorgegangen.

Laut dem deutschen Innenministerium gab es in zehn Bundesländern Razzien gegen ein islamistisches Netzwerk, das die radikalislamische Palästinensergruppe Hamas „finanziell und propagandistisch“ unterstützen soll.

Polizeieinsatz in Düsseldorf
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Dem Innenministerium zufolge besteht der dringende Verdacht, dass sich das Netzwerk gegen den Gedanken der Völkerverständigung gemäß dem Grundgesetz richte. Die beteiligten Organisationen seien nach aktuellem Ermittlungsstand dem „extremistischen Milieu zuzurechnen“.

Razzia bei Hooligans

Auch bei Mitgliedern eines Netzwerks von rechtsextremen Hooligans gab es Hausdurchsuchungen. Die Aktion lief in vier Bundesländern. Medienberichten zufolge wird gegen 20 Personen ermittelt. Auf die Aktivitäten des Netzwerks seien auch die rechtsextremen Ausschreitungen in Chemnitz im vergangenen Sommer zurückzuführen.

Konkret werde den Beschuldigten der Verstoß gegen insgesamt fünfzig Straftatbestände vorgeworfen. Es gehe unter anderem um Bedrohung, Körperverletzung, illegalen Waffenbesitz und Steuerhinterziehung. Nach Informationen des Berliner „Tagesspiegels“ sind unter den Verdächtigen Namen von Neonazis, die bereits in der Vergangenheit durch Gewalttaten aufgefallen seien.

Bericht: Seit 2010 13 Terroranschläge verhindert

Indes berichtete die „Rheinische Post“ (Mittwoch-Ausgabe), dass deutsche Sicherheitsbehörden seit 2010 13 Terroranschläge verhindert hätten. Dabei soll es sich um geplante Angriffe mit einem islamistischen Hintergrund gehandelt haben. Zudem habe es weitere Anti-Terror-Einsätze gegeben, über deren Anzahl das Bundeskriminalamt (BKA) jedoch aus einsatztaktischen Gründen keine weitere Auskunft geben wolle.