Ostlibyen will Offensive auf Tripolis fortsetzen

Trotz internationaler Friedensappelle zeichnet sich im Kampf um Tripolis keine Entspannung ab. Der Vorsitzende des ostlibyschen Parlaments, Aguila Saleh, kündigte gestern an, dass General Chalifa Haftar die vor einer Woche begonnene Offensive auf die von der international anerkannten Regierung gehaltene Hauptstadt fortsetzen werde.

Kämpfe zuletzt bei ausgedientem Flughafen

„Wir müssen die Milizen und Terrorgruppen loswerden“, sagte Saleh in Benghazi. „Wir versichern den Bewohnern von Tripolis, dass die Kampagne zur Befreiung von Tripolis begrenzt sein wird und keine Freiheiten verletzt werden, sondern die Sicherheit wiederhergestellt und der Terrorismus bekämpft wird.“

Einheiten, die zur Regierung in Tripolis stehen, haben den Vorstoß von Haftars Truppen bremsen können. Die Kämpfe konzentrierten sich zuletzt auf einen ausgedienten Flughafen etwa elf Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Bei einem Angriff der ostlibyschen Armee (LNA) wurde der Hof einer Grundschule getroffen, wie ein Reuters-Reporter beobachten konnte. Laut LNA war das Ziel eigentlich ein Lager der Tripolis-Truppen.

Warnung vor humanitärer Krise

Die UNO und Hilfsorganisationen warnten unterdessen eindringlich vor den Folgen der Gefechte. So seien nicht nur lokale Lebensmittelvorräte knapp, auch der Ausbruch von Krankheiten wie Masern, Tuberkulose und Durchfall wird befürchtet. Tausende befinden sich auf der Flucht.

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