Regierungsbildung in Israel: Rivlin begann Beratungen

Vor der Regierungsbildung in Israel hat Staatspräsident Reuven Rivlin heute erste Beratungen aufgenommen. Er traf in Jerusalem zunächst Repräsentanten der rechtskonservativen Likud-Partei des Regierungschefs Benjamin Netanjahu.

Anschließend waren Gespräche mit Vertretern des oppositionellen Mitte-Bündnisses (Blau-Weiß) von Benny Ganz vorgesehen. Erstmals in Israels Geschichte wurden die Beratungen live übertragen. Der Hintergrund ist das Bestreben nach mehr Transparenz.

Bis morgen Nachmittag soll die erste Runde der Beratungen abgeschlossen sein. Am Mittwoch wird mit der Veröffentlichung des offiziellen Endergebnisses der Wahl gerechnet.

Entscheidung über Beauftragung binnen einer Woche

Rivlin muss binnen einer Woche entscheiden, wer den Auftrag zur Regierungsbildung erhält. Das ist für gewöhnlich der Kandidat mit den besten Aussichten auf die Unterstützung einer Mehrheit der 120 Abgeordneten in der Knesset.

Israel hatte am Dienstag ein neues Parlament gewählt. Nach Auszählung aller Stimmen hatte das Zentrale Wahlkomitee mitgeteilt, Netanjahus Likud habe 36 von 120 Sitzen in der Knesset und Blau-Weiß 35 Sitze erhalten. Insgesamt hat das Lager rechter und religiöser Parteien eine Mehrheit.

Der vom Präsidenten beauftragte Kandidat hat bis zu sechs Wochen Zeit für die Bildung einer Koalition. Es wird damit gerechnet, dass Netanjahu erneut an der Spitze einer rechts-religiösen Koalition stehen wird.