Syrien rationiert Treibstoff

Syriens Regierung rationiert wegen massiven Benzinmangels den Treibstoff in dem Bürgerkriegsland. Privatwagen erhielten 20 Liter in fünf Tagen, Taxis dieselbe Menge alle 48 Stunden, teilte das Ölministerium heute in Damaskus mit. Die Maßnahme gelte vorübergehend und diene einer gerechten Verteilung.

Bereits am Vortag hatte die syrische Regierung die Treibstoffration für staatliche Fahrzeuge um die Hälfte gekappt. In den vergangenen Tagen hatten sich vor den Tankstellen in Syrien lange Schlangen gebildet. Autofahrer mussten teilweise stundenlang warten, um Treibstoff zu bekommen.

Warteschlange vor Tankstelle in Syrien
APA/AFP/Louai Beshara

Syrien ist eng mit dem Iran verbunden und vom Öl des Verbündeten abhängig. Die USA haben Sanktionen gegen Teheran verhängt und versuchen zudem, Öllieferungen an die syrische Regierung zu unterbinden. So drohte Washington allen mit Strafen, die solche unterstützen. Syriens Regierung wirft Ägypten vor, wegen der US-Sanktionen seit sechs Monaten keine iranischen Tanker mehr durch den Sueskanal fahren zu lassen. Kairo weist das zurück.

Syriens vergleichsweise ohnehin geringen Ölvorkommen liegen vor allem im Osten und Nordosten des Bürgerkriegslandes und damit außerhalb der Kontrolle der Regierung. Diese Gebiete werden von den Kurden beherrscht, die mit den USA verbündet sind.