Witwe Milosevics wird in Serbien beigesetzt

Mira Markovic, die am Sonntag in Moskau verstorbene Witwe des einstigen jugoslawischen und serbischen Staatschefs Slobodan Milosevic, wird in Serbien beigesetzt. Wie die Tageszeitung „Politika“ unter Berufung auf den Außenminister, Sozialistenchef Ivica Dacic, heute berichtete, ist die Urnenlegung am Samstag in Pozarevac, dem Geburtsort des einstigen Präsidentenpaares, geplant.

Markovic (76) soll an der Seite ihres Mannes im Garten der Familienvilla bestattet werden. Milosevic war 2006 im Gefängnis des Haager UNO-Kriegsverbrechertribunals kurz vor dem Abschluss des gegen ihn laufenden Prozesses seinem Herzleiden erlegen. Ob die Kinder Marija und Marko zur Urnenlegung nach Serbien anreisen werden, ist unbekannt. Marija lebt seit der Festnahme ihres Vaters im April 2001 in Montenegro, Marko seit 2000 in Russland, wo er und seine Mutter später Asyl erhielten.

Erst kürzlich hatte ein Belgrader Gericht eine neue Prozessführung gegen Markovic wegen Amtsmissbrauchs in den späten 90er Jahren angeordnet. Wenngleich die Chefin der einst einflussreichen neokommunistischen JUL-Partei in der Öffentlichkeit immer wieder mit Morden an politischen Gegnern von Milosevic – darunter dem Mord am einstigen serbischen Präsidenten Ivan Stambolic (2000) und jenem am Journalisten Slavko Curuvija (1999) – in Verbindung gebracht worden war, wurde ihre Rolle von der Justiz nie untersucht.