Sudan: Brüder von Ex-Präsident Baschir festgenommen

Knapp eine Woche nach dem Militärputsch im Sudan sind zwei Brüder des abgesetzten Langzeitpräsident Omar al-Baschir wegen Korruptionsverdachts festgenommen worden. Die Verhaftungen von Abdullah und Abbas al-Baschir seien Teil einer größeren Verhaftungswelle führender Mitglieder des früheren Regimes, erklärte ein Vertreter des regierenden Militärrats gestern Abend.

Bereits Anfang der Woche hatte es unbestätigte Berichte über Hunderte Festnahmen von Mitgliedern der früheren Regierungspartei gegeben. Diese wurden allerdings bisher nicht offiziell bestätigt.

Verbleib von Baschir unklar

Die Militärführung machte indes weiterhin keine Angaben zum Verbleib des vergangenen Donnerstag abgesetzten und festgenommenen Präsidenten. Unbestätigten Berichten zufolge soll er in ein Hochsicherheitsgefängnis in Khartum verlegt worden sein, in dem zuvor von der Regierung häufig Dissidenten eingesperrt worden waren.

Uganda hatte zuvor erklärt, dem mit internationalem Haftbefehl gesuchten Ex-Präsidenten möglicherweise Asyl (75) zu gewähren. „Falls Baschir einen Antrag auf Asyl hier stellt, werden wir es in Erwägung ziehen“, sagte Henry Okello Oryem, ein Staatssekretär im Außenministerium. Uganda ist ein Unterzeichner des Römischen Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs und müsste Baschir daher eigentlich nach Den Haag ausliefern.