Regierung von Mali zurückgetreten

Die Regierung des westafrikanischen Krisenlandes Mali unter Ministerpräsident Soumeylou Boubeye Maiga ist zurückgetreten. Präsident Ibrahim Boubacar Keita habe das gestern eingereichte Rücktrittsgesuch des Regierungschefs und seines Kabinetts angenommen, teilte das Präsidialbüro in der Nacht auf heute über Twitter mit.

Soumeylou Boubeye Maiga
APA/AFP/Michele Cattani

Ein Nachfolger für Maiga und eine neue Regierung würden in Kürze ernannt – „nach Beratungen mit allen politischen Kräften der Mehrheit und der Opposition“. Gründe für den Abtritt der Regierung wurden nicht genannt.

Sicherheitslage verschlechterte sich

Der seit 2013 amtierende Staatschef Keita hatte die von Betrugsvorwürfen der Opposition überschattete Präsidentenwahl im August gewonnen. Allerdings hat sich die Sicherheitslage in dem westafrikanischen Staat während seiner Amtszeit verschlechtert. Bewaffnete Gruppen greifen neben Zivilisten auch immer wieder einheimische und internationale Streitkräfte an.

Seit 2013 gibt es eine UNO-Friedensmission in Mali, sie gilt als gefährlichster Blauhelmeinsatz weltweit. Vor allem im Norden Malis greifen radikale Islamisten die Blauhelme immer wieder an, während sich im Zentrum des Landes gewaltsame ethnische Konflikte zuspitzen.