Notre-Dame soll „großen Regenschirm“ bekommen

Ein „großer Regenschirm“ soll die schwer beschädigte Pariser Kathedrale Notre-Dame vor Wasser schützen. Dabei handle es sich um eine große Plane, die über dem Gebäude angebracht werden soll, sagte heute die Präsidentin der Architektenvereinigung für historische Gebäude, Charlotte Hubert, dem Sender BFM TV.

Der Chefarchitekt werde einen „großen Regenschirm“ schaffen, der die Form eines Spitzdaches haben soll. Die Konstruktion müsse größer sein als das ursprüngliche Dach, damit die Handwerker darunter arbeiten können.

Regen könnte Gebäude weiter beschädigen

Das Dach der weltberühmten Kathedrale war bei dem Brand am Montagabend in großen Teilen zerstört worden. Für kommende Woche ist in Paris Regen vorhergesagt. Bereits das Löschwasser hatte in der Kathedrale großen Schaden angerichtet. Regen könnte das Gebäude weiter beschädigen. Kulturminister Franck Riester hatte dem Sender gesagt, dass es besonders gefährlich wäre, wenn sich Wasser auf dem Dach der Kathedrale ansammeln würde. Das würde die Einsturzgefahr erhöhen.

Alle Gemälde gerettet

Unterdessen teilte Riester mit, dass alle Gemälde aus Notre-Dame gerettet seien und im Laufe des Tages in Sicherheit gebracht würden. Voraussichtlich werden sie im Louvre und in anderen Museen zwischengelagert. Unter den Werken sind unter anderem solche der Maler Laurent de La Hyre und Charles Le Brun aus dem 17. Jahrhundert. Noch während des Großbrandes konnten auch andere Kunstschätze und Reliquien gerettet werden, unter anderem die Dornenkrone, die Jesus der Überlieferung zufolge bei der Kreuzigung trug. Später wurde auch der Hahn des eingestürzten Spitzturms gefunden.