Bank Austria dementiert BKS-Übernahmeversuch

Ein ungewöhnlicher Streit tobt zwischen den Kernaktionären der börsennotierten 3-Banken BKS (Klagenfurt), BTV (Innsbruck) und Oberbank (Linz). In der Regionalbankengruppe wird gemutmaßt, dass die an den drei Banken beteiligte UniCredit Bank Austria nach der BKS und womöglich gleich nach der ganzen Regionalbankengruppe greift. In der Bank Austria wurde am Abend beides dementiert.

Die UniCredit Bank Austria kontrolliere keine der 3-Banken und beabsichtige auch nicht, die Kontrolle an der BKS oder an den anderen Regionalbanken zu erlangen, sagte ein Bank-Austria-Sprecher zur APA. Das entspreche auch nicht dem aktuellen strategischen Plan. Die Beteiligung an den 3-Banken sei nicht strategisch, fügte er hinzu.

„Überraschender“ Antrag auf Sonderprüfung

Angelpunkt der aktuellen Mutmaßungen bei der BKS war ein für die Öffentlichkeit überraschender Antrag der UniCredit Bank Austria auf Sonderprüfung von Kapitalerhöhungen bei der Kärntner Regionalbank. Dieser Antrag kam am Karfreitag kurz vor Fristende auf die Tagesordnung zur Hauptversammlung am 8. Mai. Er hat mit den Kreuzbeteiligungen der 3-Banken untereinander und namentlich an deren Teilnahme an Kapitalerhöhungen zu tun.

BKS-Vorstandschefin Herta Stockbauer geht nicht davon aus, dass der Bank-Austria-Antrag in der Hauptversammlung die Mehrheit erhält, wie sie zur APA sagte. Der Antrag in letzter Minute sei „überraschend gekommen, das kann man wohl sagen. Für uns ist das ein Rätsel.“

Es werde pauschal in den Raum gestellt, dass Kapitalerhöhungen seit 1994 nicht wirksam gewesen sein sollen. Wechselseitige Beteiligungen seien in Österreich aber erlaubt, würden in vielen Gruppen gehandhabt. Da gebe es nichts zu rütteln. Die Bank Austria wirft ganz konkret der BKS im Zusammenhang mit Kapitalerhöhungen zwischen 1994 und 2018 Verstöße gegen die Corporate Governance und gegen das Aktienrecht vor. Anfragen an die Bankorgane seien bisher nicht beantwortet, „Vermutungen“ vor der Hauptversammlung nicht ausgeräumt worden.