USA und Vietnam säubern Militärbasis von Gift Agent Orange

Mehr als 45 Jahre nach dem Ende des Vietnam-Kriegs wird eine frühere US-Militärbasis im Süden des Landes mit Millionenaufwand von dem damals zu Kriegszwecken eingesetzten giftigen Entlaubungsmittel Agent Orange befreit.

Regierungsvertreter der USA und Vietnams leiteten heute mit einer Zeremonie auf dem Luftwaffenstützpunkt Bien Hoa nahe der Millionenstadt Ho-Chi-Minh-Stadt (vormals Saigon) die Arbeiten zur Säuberung von fast 500.000 Kubikmeter verseuchten Bodens ein, wie das US-Konsulat mitteilte.

Aus kriegstaktischen Gründen eingesetzt

Die USA hatten das Gift während des Vietnam-Kriegs auf der Militärbasis gelagert und aus kriegstaktischen Gründen zur Entlaubung des Urwalds eingesetzt. Agent Orange soll seit dem US-Abzug 1973 für Hunderttausende Geburtsfehler verantwortlich sein, darunter Missbildung von Gliedmaßen und Gehirnschäden. Nach offiziellen Angaben leiden drei Millionen Menschen in Vietnam unter Folgeschäden des dioxinhaltigen Mittels.

Warnschild auf der Militärbasis Bien Hoa in Vietnam
Reuters/Nguyen Huy Kham

Die USA haben sich für den Einsatz des Giftes nie offiziell verantwortlich bekannt. Mit verschiedenen Projekten beteiligen sie sich aber daran, die Folgen zu mildern. Im Oktober 2018 hatte der damalige US-Verteidigungsminister James Mattis Unterstützung zugesagt, um alle mit Agent Orange während des Kriegs kontaminierten Orte in dem südostasiatischen Land zu säubern.