BUWOG-Prozess: Grasser verweist auf Haider

Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/parteilos) hat 90 Tage nach Beginn des Korruptionsprozesses gegen ihn und andere im „Kurier“ Bilanz gezogen. Er lobte in dem Interview seine Anwälte, aber auch die Prozessführung durch Richterin Marion Hohenecker.

Laut Grasser hat der verstorbene Landeshauptmann Jörg Haider (FPÖ/BZÖ) eine zentrale Rolle bei der BUWOG-Privatisierung gespielt. Das habe die Staatsanwaltschaft aber nicht weiter verfolgt. „Ich behaupte heute: Hätte sich die Staatsanwaltschaft in den acht Ermittlungsjahren konkret mit den möglichen Informationsflüssen und der Rolle von Haider auseinandergesetzt, dann wäre ich nie angeklagt worden“, so der Ex-Minister.

Auf den Einwand, dass Grasser auch in der Causa Terminal Tower Linz angeklagt ist, in der Haider nicht vorkommt, ging Grasser nicht ein. Vielmehr sagte er, dass es ihn „menschlich betroffen“ mache, dass die Staatsanwälte fast ein Dutzend Personen angeklagt haben, die ihm „leid“ tun würden. „Und warum sind sie angeklagt? Weil die Staatsanwaltschaft die absurde Behauptung aufstellt, dass ich die Einmietung in den Terminal Tower manipuliert hätte. Deswegen klagt man zehn Mitarbeiter und Manager an? Das ist Willkür“, so Grasser.

Einmal mehr kritisierte Grasser die lange Ermittlungsdauer und betonte, durch eigene Eingaben nicht zu einer Verzögerung des Verfahrens beigetragen zu haben. Grasser sei optimistisch, dass das Verfahren in einem Freispruch endet: „Ich weiß, dass ich mir nichts zuschulden habe kommen lassen.“