Trumps Favorit will doch nicht zur Fed wechseln

US-Präsident Donald Trump muss Ausschau nach einem neuen Kandidaten für einen Direktor-Posten der US-Zentralbank Federal Reserve (Fed) halten. Trump gab gestern auf Twitter bekannt, dass der von ihm favorisierte Geschäftsmann und Wahlkampf-Spendensammler Herman Cain für das Amt nicht mehr zur Verfügung stehe. Trump bezeichnete den 73-Jährigen als seinen „Freund“.

Cain war noch nicht formell für das Amt im siebenköpfigen Leitungsgremium der Fed nominiert, es zeichnete sich jedoch ab, dass er nicht die erforderliche Zustimmung im US-Senat erhalten hätte. Vier republikanische Senatoren sprachen sich in den vergangenen Wochen bereits öffentlich gegen Cain aus. In der Fed sind derzeit zwei Plätze vakant.

Trump hält Währungshüter für „verrückt“

Die geldpolitische Linie Cains, der früher als Chef der Pizzakette Godfather’s Pizza fungierte, war nicht ganz klar. Äußerungen in einem Fox-Interview im Februar können sowohl für als auch gegen weitere Zinserhöhungen gewertet werden. 2012 zog der Republikaner nach Vorwürfen der sexuellen Belästigung seine Bewerbung um das US-Präsidentenamt zurück. Cain hat die Beschuldigungen stets zurückgewiesen.

Die Nominierung eines persönlichen Freunds des Präsidenten für die Fed-Führungsspitze wäre brisant gewesen, weil sich Trump mit massiver Kritik an der Zinspolitik auf die Notenbank eingeschossen hat. Wegen ihrer strafferen Geldpolitik hatte er die Währungshüter für „verrückt“ erklärt. Trump selbst hatte Fed-Chef Jerome Powell auf den Fed-Chefposten gehievt.