Salvinis Manager sorgt mit Gewehrfoto für Eklat

Luca Morisi, Medienmanager von Italiens Innenminister Matteo Salvini, ist unter Beschuss geraten. Der 43-jährige Medienexperte veröffentlichte auf Facebook ein altes Bild Salvinis mit einem Gewehr in der Hand, das für helle Empörung sorgte. „Die EU-Parlamentswahlen rücken näher und man wird versuchen, Salvini zu stoppen. Doch wir sind bewaffnet“, ist unter dem Bild zu lesen.

Die sozialdemokratische Parlamentarierin Pina Picierno rief Salvini auf, auf Distanz zu Morisi zu gehen. „Ein Innenminister darf auf Facebook nicht zu Gewalt aufhetzen“, so Picierno. Laut dem Linkspolitiker Nicola Fratoianni sollte Salvini Morisi sofort entlassen, weil er „bedrohliche und gewaltsame Botschaften“ per Internet verbreite.

Salvini verteidigte Morisi

„Heute habe ich ein Bild mit drei Plüschtieren meiner Tochter veröffentlicht und ich bin deswegen genauso angegriffen worden“, verteidigte Salvini Morisi.

Morisi, der an der Universität von Verona Informatikphilosophie unterrichtet, gilt als angesehener Medienstratege. Mit einem jungen und effizienten Team von Kommunikationsfachleuten verfolgt er die Sozialen Netzwerke, analysiert die Kommentare, entwirft effektheischende Slogans, die bei der Wählerschaft besonders gut ankommen.

Strategie von Salvini in Sozialen Netzwerken

Die Salvini-Botschaften werden hauptsächlich morgens, mittags und abends gesendet, zu jenen Tageszeiten, wo die meisten Internetsurfer Zeit in den Sozialen Netzwerke verbringen. Bei jeder Reise hat Salvini einen Experten bzw. eine Expertin an seiner Seite. Sie nehmen alles auf.

Ganz besonders liebt der technologisch versierte Salvini Liveschaltungen in Eigenproduktion auf Facebook. Dabei filmt er sich mit seinem Tablet oder dem Handy selbst und redet direkt zu den Italienern. Damit vermeidet er lästige Fragen von Journalisten und Journalistinnen und pflegt direkt die Kommunikation mit den Bürgern und Bürgerinnen. Zehntausende schauen zu.

Schieder: Salvini droht mit bewaffnetem Umsturz

Der SPÖ-Spitzenkandidat für die EU-Wahlen, Andreas Schieder, hat Salvini indessen vorgeworfen, mit einem bewaffneten Umsturz zu drohen. Das Foto Salvinis auf Facebook sei „in höchstem Maß alarmierend“. Als „Mailänder Bande, die Europa zerstören will“, sieht Schieder den Zusammenschluss rechtspopulistischer und rechtsextremer Parteien. „Jetzt gibt es die nächste Entgleisung des Bündnisses rund um Lega, FPÖ, AfD und Rassemblement National.“ Die Freiheitliche Partei sei dringend gefordert, einen „Schlussstrich unter die Zusammenarbeit mit den Europazerstörern zu ziehen“.