Demokratieaktivisten in Hongkong zu Haft verurteilt

Wegen ihrer Beteiligung an Massenprotesten in Hongkong sind zwei prominente Anführer der Demokratiebewegung zu 16 Monaten Haft verurteilt worden. Ein Richter verhängte die Gefängnisstrafen heute gegen den Soziologieprofessor Chan Kin Man und den Jusprofessor Benny Tai.

Das Gericht hatte vor zwei Wochen insgesamt neun Anführer und Aktivisten der Demokratiebewegung der Anstiftung und Verschwörung zur Störung der öffentlichen Ordnung schuldig gesprochen.

Tai, Chan und der Baptistenpfarrer Chu Yiu Ming hatten 2013 die Bewegung Occupy Central für politische Reformen in der chinesischen Sonderverwaltungszone gegründet. Im folgenden Jahr schlossen sie sich den Studentenprotesten der Regenschirmbewegung an. Bei den Protesten hatten zeitweise Zehntausende Menschen mehr Demokratie und freie Wahlen in Hongkong gefordert.

Verurteilt wurden die Angeklagten auf Grundlage eines Gesetzes aus der Kolonialzeit, das bei einer Störung der öffentlichen Ordnung Haftstrafen von bis zu sieben Jahren vorsieht. Alle Aktivisten wurden in mindestens einem Anklagepunkt schuldig gesprochen. Der Prozess wurde von Menschenrechtsorganisationen scharf kritisiert.