Richard Wagners letzte Enkelin gestorben

Die letzte Enkelin des Komponisten Richard Wagner (1813–1883), Verena Lafferentz-Wagner, ist vorige Woche im Alter von 98 Jahren in Nußdorf, einem Ortsteil von Überlingen am Bodensee, gestorben. Das teilte das Präsidiumsmitglied im Richard-Wagner-Verband International, Rainer Fineske, gestern mit.

Verena Lafferentz-Wagner
APA/dpa/David-Wolfgang Ebener

Im Gegensatz zu vielen anderen Familienmitgliedern vermied Lafferentz-Wagner es, prominent im Scheinwerferlicht der Öffentlichkeit zu stehen. So wurde ihre Anwesenheit zunächst fast übersehen, als der 200. Geburtstag ihres Großvaters im Mai 2013 in Bayreuth gefeiert wurde – erst Nichte Daphne Wagner machte das Publikum darauf aufmerksam, dass sie zu Gast sei.

Verena wurde im Dezember 1920 als jüngstes Kind von Siegfried Wagner, dem Sohn Richard Wagners, und Winifred Wagner in Bayreuth geboren, sie wuchs im Haus Wahnfried mit ihren Geschwistern Wieland, Friedelind und Wolfgang auf.

Mit Nazi-Funktionär verheiratet

Lafferentz-Wagner heiratete 1943 den hochrangigen Nazi-Funktionär und SS-Angehörigen Bodo Lafferentz. Das Ehepaar bekam fünf Kinder. Nach dem Krieg lebte die Familie in Nußdorf am Bodensee. Lafferentz starb 1975.

Ihre Brüder Wieland (gestorben 1966) und Wolfgang (gestorben 2010) übernahmen nach dem Zweiten Weltkrieg die Festspielleitung in Bayreuth. Wolfgang stand sogar bis 2008 am Ruder. Schwester Friedelind starb 1991. Inzwischen ist Verena Lafferentz-Wagners Nichte Katharina Wagner Intendantin der Richard-Wagner-Festspiele.