Bekannter „Gelbwesten“-Aktivist gibt vorerst auf

Nach mehr als fünfmonatigen Protesten der „Gelbwesten“ in Frankreich gibt einer der bekanntesten Aktivisten und Aktivistinnen vorerst auf: Der Fernfahrer Eric Drouet kündigte auf Facebook an, er brauche eine „Pause“. Als Grund nannte der 34-Jährige „Drohungen“ gegen seine Familie, „Beleidigungen“ und Erschöpfungszustände.

„Pausenmodus für mich oder vielleicht sogar mehr“, schrieb Drouet gestern Abend auf seiner Facebook-Seite. „Zu viele Drohungen gegen meine Familie, zu viele Hasserfüllte“, sagte der Familienvater aus dem Pariser Großraum. „Ich bin am Ende meiner Kräfte“, schrieb er. „Und es ist noch nicht einmal die Regierung, die mich am meisten ermüdet.“

„Frankreich in Wut“

Drouet galt bisher als einer der aktivsten und umstrittensten Köpfe der Bewegung, die seit gut fünf Monaten gegen die Reformpolitik von Präsident Emmanuel Macron mobilmacht. Er veröffentlichte seit Beginn der Proteste Mitte November auf seinem YouTube-Kanal „Frankreich in Wut“ zahlreiche Handyvideos.

Die Regierung sieht in ihm einen gefährlichen Agitator, der an bisher 23 Samstagen in Folge zu landesweiten Protesten aufrief. Ende März verurteilte ihn ein Pariser Gericht wegen der Organisation nicht genehmigter Demonstrationen zu einer Geldstrafe von 1.500 Euro.