Sudan: Militärrat erklärt Einigung mit Protestbewegung

Im Sudan hat der regierende Militärrat nach eigenen Angaben eine weitgehende Einigung mit der Protestbewegung erzielt. „Wir haben eine Einigung über die meisten Forderungen“ der oppositionellen Allianz für Freiheit und Wandel, sagte Militärratssprecher Schamseddine Kabbaschi gestern nach einem Treffen mit der Vertretung der Protestbewegung. Er ging aber nicht konkret auf die zentrale Forderung nach einer sofortigen Machtübergabe an eine Zivilregierung ein.

Es habe „keinen großen Streit“ gegeben, sagte Kabbaschi vor Journalistinnen und Journalisten. Einer der Vertreter der Protestbewegung, Ahmed al-Rabia, sagte, unter anderem hätten sich beide Seiten auf die Gründung eines gemeinsamen Komitees geeinigt. Nähere Angaben dazu machte er nicht.

Drei Militärratsmitglieder zurückgetreten

In einer separaten Erklärung gab der Militärrat zudem den Rücktritt von drei seiner zehn Mitglieder bekannt. Generalleutnant Omar Sain al-Abdin, Generalleutnant Dschalaluddin al-Scheich und Generalleutnant Al-Taijib Babikir scheiden aus dem Gremium aus.

Der Militärrat regiert den Sudan übergangsweise seit dem Sturz des jahrzehntelang autoritär herrschenden Staatschefs Omar al-Baschir am 11. April. Die Protestbewegung fordert eine sofortige Übergabe der Macht an eine Zivilregierung. Am Wochenende waren Gespräche zwischen beiden Seiten vorerst ergebnislos abgebrochen worden.

Vor der Bekanntgabe einer weitgehenden Einigung hatte die Opposition für heute einen riesigen Protestmarsch angekündigt, um den Druck auf den Militärrat zur Machtübergabe zu erhöhen.