Rami Malek
APA/AFP/Angela Weiss
Rami Malek

„Freddie Mercury“ wird Bond-Bösewicht

Der 25. James-Bond-Film bringt Oscar-Gewinner und Freddie-Mercury-Darsteller Rami Malek als Bösewicht auf die Leinwand. Nichts ändert sich hingegen beim Hauptdarsteller: Bond wird zum fünften und letzten Mal von Daniel Craig verkörpert. Es könnte sein, dass nicht nur er verschwindet – sondern auch Bond selbst stirbt.

Malek wandte sich in einer Videobotschaft an die Bond-Crew: „Ich sitze hier in New York fest, freue mich aber schon sehr, bald bei Bond mit an Bord zu sein. Ich werde dafür sorgen, dass Bond kein leichtes Leben hat bei seinem 25. Auftritt. Ich kann es kaum erwarten, euch bald zu sehen.“

Neben Malek wird es zahlreiche bekannte Gesichter geben. Außer Craig wird Lea Seydoux als Dr. Madeleine Swann erneut mitspielen, genauso wie Ralph Fiennes als M. Der Film – im Vorfeld kursierte in Medien der Arbeitstitel „Shatterhand“ – soll wie schon „Dr. No“ und „Live and Let Die“ zum Teil in Jamaika spielen. Dem „Mirror“ zufolge wurden bereits Szenen in Norwegen gedreht. Auch in Italien stehen laut Fachmedien Dreharbeiten bevor. Regie führt Cary Fukunaga, der von Danny Boyle übernimmt. Der Film soll am 8. April 2020 erscheinen.

Seydoux, die Wiedergängerin

In „Spectre“ hatte Bond Swann vor den Killern des bösen Blofeld (Christoph Waltz) beschützt. Dann entwickelte sich zwischen den beiden eine Romanze, die über die bei 007 üblichen Bettgeschichten hinausging. Es ist erst das zweite Mal, dass ein „Bondgirl“, wie Bonds weibliche Bekanntschaften seit jeher genannt werden, in derselben Rolle zurückkehrt.

Bisher war die 2018 gestorbene Britin Eunice Gayson als Sylvia Trench in „James Bond 007 jagt Dr. No“ und in „Liebesgrüße aus Moskau“ (1963) in einer kleinen Nebenrolle die einzige. Craig soll Seydoux angeblich persönlich um ein Comeback gebeten haben. „Bond 25“ wird wohl eine direkte Fortsetzung von „Spectre“ sein. Ob auch Blofeld vorkommt und Waltz die Rolle erneut übernimmt, ist offen.

Craig als Drahtzieher

Craig, der am 2. März seinen 51. Geburtstag feierte, hat wohl ein Mitspracherecht bei wichtigen Entscheidungen. Medienberichten zufolge soll der Hauptdarsteller mitverantwortlich dafür sein, dass Boyle („Trainspotting“) nach Meinungsverschiedenheiten im August als Regisseur vom Projekt absprang. Einen derartigen Eklat hatte es in der langjährigen Geschichte der James-Bond-Filme noch nie gegeben.

Daniel Craig
APA/Britta Pedersen
Daniel Craig bleibt James Bond – noch

Immerhin fand das Produzentenduo Barbara Broccoli und Michael G. Wilson in Fukunaga schnell einen hochkarätigen Nachfolger für Boyle. Auch das ein Novum, denn der 41-Jährige, der unter anderem mit der TV-Serie „True Detective“ und dem Drama „Sin Nombre“ die Kritiker verzückte, sitzt als erster US-Amerikaner auf dem Bond-Regiesessel. „Es wird die Dinge geben, die man im Bond-Universum erwartet“, versprach er im „Inquirer“, „zu viel kann ich aber nicht verraten.“

Der Eklat im Hintergrund

Ein Geheimnis bleibt vorerst auch der Hintergrund des angeblichen Streits zwischen Craig und Boyle, der nicht nur zum Abschied des Regisseurs, sondern auch des Drehbuchautors John Hodge führte. In der offiziellen Mitteilung war nur von „kreativen Differenzen“ die Rede. In britischen Medien wurde anfangs über einen Streit bei der Auswahl des Bösewichts spekuliert. Dann berichtete das Boulevardblatt „The Sun“, Boyle habe sich geweigert, Bond in seinem 25. Kinofilm sterben zu lassen. Der Independent schrieb das genaue Gegenteil.

Spekulationen über neuen Bond-Darsteller

Ob Fukunaga den Tod des Agenten inszeniert? Es wäre ein spektakulärer Abschluss der Ära Craig, die in „Casino Royale“ (2006) damit begann, dass sich Bond seine Lizenz zum Töten erst verdienen musste. Über mögliche 007-Nachfolger wird schon seit Jahren spekuliert. Der immer wieder genannte Idris Elba („Luther“) wird es definitiv nicht, vermutlich auch nicht Tom Hiddleston („Avengers“).

Eine Frau als James beziehungsweise Jane Bond gilt als ausgeschlossen. Neuerdings werden „Game of Thrones“-Star Richard Madden Chancen eingeräumt. Grund dafür ist seine mit einem Golden Globe prämierte Rolle in der Serie „Bodyguard“.

Für Craig „war es das dann“

Eine Entscheidung wird wohl erst in ein paar Jahren fallen. Und wer weiß, vielleicht macht es Craig dann doch noch einmal. „Ich glaube, das war es dann“, hatte er im August 2017 zwar gesagt, als er in der „Late Show“ von US-Moderator Stephen Colbert verkündete, er werde im Jubiläumsbond noch einmal die Hauptrolle spielen. Aber eindeutig auf seinen Abschied festgelegt hat sich der 51-Jährige bisher nicht.