„Cordula Grün“ von Josh (Gewinner Song des Jahres)
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Amadeus Awards

Josh. als großer Gewinner

Viele hatten Grund zur Freude bei der 19. Verleihung der Amadeus Austrian Music Awards im Wiener Volkstheater. Die EAV ging am Donnerstagabend sogar mit zwei Trophäen nach Hause. Die nominell wichtigsten Preise gingen allerdings an Josh. und Ina Regen.

Während Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger mit der Ersten Allgemeinen Verunsicherung (EAV) aktuell auf Abschiedstournee sind, steht ein anderer gerade am Anfang seiner Karriere: Der Wiener Musiker Josh hat im Vorjahr mit „Cordula Grün“ einen wahren Sommerhit gelandet und wurde dafür nun mit dem Preis für den Song des Jahres belohnt. Kollegin Ina Regen hat wiederum mit „Klee“ das Album des Jahres abgeliefert.

So wurde es gleich zu Beginn eine emotionale Angelegenheit. „Der erste Plan ist schon mal nicht aufgegangen“, meinte Sänger Josh. sichtlich gerührt auf der Bühne, „nämlich nicht zu heulen. Habe ich wirklich gewonnen?“, fragte er mit Blick auf den Preis in seinen Händen und dankte einer ganzen Riege an Kollegen, Freunden und Begleitern. „So etwas kann man alleine ja gar nicht schaffen.“

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Gewinner Lebenswerk, Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger (EAV)
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Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger (EAV) erhielten gleich zwei Trophäen: für das Lebenswerk und das beste Songwriting
Die Gewinner Songwriter des Jahres, Thomas Spitzer (Musik & Text) und Lemo (Text)
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Die Songwriter des Jahres: Thomas Spitzer (Musik & Text) und Lemo (Text)
„Cordula Grün“ von Josh (Gewinner Song des Jahres)
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Josh. lieferte mit „Cordula Grün“ den besten Song des Jahres
„Klee“ von Ina Regen (Gewinner Album des Jahres)
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Kollegin Ina Regen lieferte wiederum mit „Klee“ das Album des Jahres
Mavi Phoenix (Gewinner FM4 – Award)
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Mavi Phoenix siegte im Bereich Alternative (FM4 Award)
RAF Camora (Gewinner Hip-Hop/Urban)
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Wiederholungstäter RAF Camora bekam seinen dritten Amadeus verliehen

Dank an alle starken Frauen

Bewegt war später auch Ina Regen, die für „Klee“ den prestigeträchtigen Preis für das Album des Jahres erhielt. „Es hat 4.000 Grad hier herinnen, und mir ist es gerade eiskalt runtergeronnen“, sagte die Sängerin. „Es geht darum, dass wir Musik machen und da draußen Menschen sind, die wir damit inspirieren, berühren und gerne auch mal vor den Kopf stoßen.“ Sie bedankte sich bei „allen starken Frauen, die mir gesagt haben, dass man das machen kann“.

EAV für Lebenswerk ausgezeichnet

Der EAV war es schließlich beschieden, als Einzige mit mehr als einem Preis nach Hause zu gehen. Gemeinsam mit Lemo gab es den Amadeus als Songwriter des Jahres („Gegen den Wind“) und schließlich den groß umjubelten Preis für das Lebenswerk. „Danke, danke! Aber lasst euch Zeit“, sagten Thomas Spitzer und Klaus Eberhartinger und nahmen die Standing Ovations gerne entgegen.

„Wir mussten 40 Jahre warten. Manche Preise kann man sich ersitzen, man muss sie nur noch erleben“, sagte Eberhartinger schmunzelnd. „Wir bedanken uns bei all jenen, denen es nicht gelungen ist, die EAV zu verhindern“, ergänzte Spitzer.

Song des Jahres

Nominiert für die Auszeichnung „Song des Jahres“ waren RAF Camora, Seiler und Speer, Josh., Cesar Sampson und Summer Sun

Unterstützung für die Stars von morgen gefordert

Unterstützung für die Stars von morgen forderte wiederum Mavi Phoenix, die den FM4 Award abräumte. „Mir schreiben so viele junge Leute, die gerne Musik machen wollen, dass ich ihnen Selbstbewusstsein vermittle“, erzählte sie. „Wir feiern heute die österreichische Musikszene, aber man kann trotzdem noch mehr tun! Da macht FM4 was dafür, aber sonst sehe ich nicht viel“, hob sie das ORF-Jugendradio hervor und wünschte sich insgesamt mehr Engagement.

Aus dem FM4-Umfeld stammt auch Miriam Hufnagl alias Avec, die in der Kategorie Alternative reüssierte. Wie etliche andere Genre-Gewinner hatte sie den Amadeus bereits im Vorfeld erhalten und bedankte sich via Videoeinspieler: „Ich habe nicht damit gerechnet.“ Nicht die erste Trophäe war es für Marcus Füreder und sein Electronic-Projekt Parov Stelar, das sich erneut bei Electronic/Dance durchsetzte. Liveact des Jahres wurden Pizzera & Jaus, in der Kategorie Schlager/Volksmusik gewann Die Mayerin: „Schon die Nominierung war unfassbar für mich.“

„Bester Sound“ von Bilderbuch

Den bereits dritten Amadeus in der Sparte Hip-Hop/Urban gab es für Erfolgsrapper RAF Camora, Pop/Rock war heuer eine Angelegenheit für das Duo Seiler & Speer, und Bilderbuch sowie Marco Kleebauer und Maximilian Walch sicherten sich den Tonstudiopreis „Best Sound“ für die Platte „Mea Culpa“. Komplettiert wurden die Preisträger durch das oberösterreichische Trio Krautschädl, das in der Sparte Hard & Heavy erfolgreich war, und Norbert Schneider (Jazz/World/Blues).

Letztlich war die Amadeus-Gala eine routiniert abgespulte Angelegenheit, bei der Song-Contest-Gewinnerin Conchita nicht nur als Moderatorin im Abendkleid und mit Langhaarperücke glänzte, sondern auch als Wurst eine einnehmende Performance mit dem Song „Hit Me“ ablieferte – dabei aber mit kurz geschorenem Iro und hautfarbenen Strapsen. Nicht schlecht für „die ehemalige zweite Klarinette der Musikkapelle Bad Mitterndorf“, sagte sie schmunzelnd. Weitere Auftritte kamen gar als Medley daher, etwa aus dem Popsegment mit unter anderem Paenda, Cesar Sampson und Thorsteinn Einarsson oder von der Rap-Fraktion, die sich aus KeKe, Lent sowie Kreiml & Samurai zusammensetzte. Bei den Amadeus Awards soll schließlich jeder eine Bühne bekommen.