Zehntausende Demonstrierende bei Protestmarsch im Sudan

Zehntausende Menschen sind gestern im Sudan gegen den regierenden Militärrat auf die Straße gegangen. Die Demonstranten und Demonstrantinnen strömten aus mehreren Richtungen zum Armeehauptquartier in der Hauptstadt Khartum, wie ein AFP-Reporter berichtete. Die oppositionelle „Allianz für Freiheit und Wandel“ hatte zu einem „Marsch der Million“ aufgerufen, um den Militärrat weiter unter Druck zu setzen.

Gestern hatten Vertreter der Protestbewegung und des Militärrats die Gründung eines gemeinsamen Komitees zur Klärung von Streitfragen beschlossen, außerdem traten drei Mitglieder des Militärrates zurück. Ein Sprecher des Rates hatte gesagt, über die „meisten Forderungen“ der Protestbewegung sei Einigkeit erzielt worden. Zur zentralen Forderung nach einer Zivilregierung äußerte er sich jedoch nicht.

Mit Generalstreik gedroht

Die vor dem Armeehauptquartier versammelten Demonstrierenden drohen mit einem Generalstreik für den Fall, dass sich der Militärrat weiterhin weigert, die Macht an eine Zivilregierung zu übergeben.

Am 11. April war der seit drei Jahrzehnten autoritär im Sudan herrschende Staatschef Omar al-Baschir nach monatelangen Massenprotesten von der Armee gestürzt worden. Für eine Übergangszeit von zwei Jahren wurde der Militärrat eingesetzt. Die Protestbewegung sieht in diesem Gremium eine Fortsetzung der Regierung Baschirs.