Kim lädt Putin nach Nordkorea ein

Der nordkoreanische Machthaber Kim Jong Un hat den russischen Präsidenten Wladimir Putin beim Gipfeltreffen in Wladiwostok nach Nordkorea eingeladen. Die nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete heute, Kim habe Putin eingeladen, das Land „zu einem passenden Zeitpunkt“ zu besuchen. Der russische Staatschef habe die Einladung angenommen.

Nach dem Treffen reiste Kim früher als erwartet aus Wladiwostok ab. Er sei bereits mit seinem gepanzerten Zug auf dem Heimweg in das Nachbarland Nordkorea, meldeten russische Agenturen. Ursprünglich waren noch Besuche im Theater und im Delfinarium von Wladiwostok geplant. Warum Kim früher wegfuhr, ist nicht bekannt.

Kim und Putin hatten einander gestern im ostrussischen Wladiwostok erstmals getroffen. Sie sprachen sich dabei für eine Vertiefung der Beziehungen beider Länder aus. Das Treffen fand vor dem Hintergrund der festgefahrenen Atomgespräche zwischen Nordkorea und den USA statt.

Kim: Friede von US-Regierung abhängig

Sicherheit und Frieden auf der koreanischen Halbinsel hängen nach Darstellung von Kim vom künftigen Verhalten der USA ab. Das habe Kim während seines Gipfeltreffens mit Putin gestern gesagt, berichtete KCNA heute.

„Die Situation auf der koreanischen Halbinsel und in der Region stagniert und hat einen kritischen Punkt erreicht, an dem sie zu ihrem Ursprungszustand zurückkehren kann“, wurde Kim zitiert. Die USA hätten auf dem vorzeitig abgebrochenen Gipfel mit US-Präsident Donald Trump vor zwei Monaten in Hanoi mit schlechter Absicht gehandelt, hieß es weiter. Man wappne sich „für alle möglichen Situationen“.

Während des Gipfels in Hanoi hatten beide Seiten ihre Differenzen bei den Verhandlungen zur atomaren Abrüstung Nordkoreas nicht überbrücken können. Nordkorea fordert einen Ansatz in Schritten, der mit Sanktionslockerungen seitens der USA einhergeht. Die US-Regierung erwartet hingegen eine umfangreiche Einigung zur nuklearen Abrüstung, ehe sie wirtschaftliche Zugeständnisse macht.