Nächster Wirbelsturm fegt über Mosambik

Gut einen Monat nach dem tödlichen Zyklon „Idai“ zieht ein neuer schwerer Wirbelsturm über Mosambik hinweg. Der Zyklon „Kenneth“ traf am Abend in der nördlichen Provinz Cabo Delgado auf Land. Bäume stürzten um, Boote wurden zerstört. Dächer seien von Häusern gefegt worden, und der schwere Regen habe zu Überschwemmungen geführt, sagte UNO-Nothilfekoordinator Mark Lowcock. Auch sei bisher ein Mensch gestorben.

Eine Grafik zeigt die Route des Zyklons „Kenneth“ in Mosambik
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: APA

Alle Flüge nach Pemba im Norden des südostafrikanischen Landes waren wegen des bevorstehenden Zyklons abgesagt worden. Die Hilfsorganisation CARE sagte in Berlin, sollte „Kenneth“ so schwer wüten wie von Meteorologen vorhergesagt, wäre es „eine doppelte Katastrophe“. „Die für ‚Idai‘ bereitgestellten Hilfsgelder reichen jetzt schon kaum aus“, sagte eine CARE-Mitarbeiterin. Rund 112.000 Menschen seien besonders gefährdet, sagte Herve Verhoosel, ein Sprecher des Welternährungsprogramms (WFP).

Präsident rief zur Ruhe auf

Mosambiks Präsident Filipe Nyusi rief unterdessen zur Ruhe auf. „Die Menschen von Mosambik wissen, wie sie mit solchen Katastrophen umgehen“, sagte er in einer TV-Ansprache. Die Regierung werde Ressourcen mobilisieren, um angemessen zu reagieren.

Zerstörte Häuser in Moroni, Mosambik
APA/AFP/Ibrahim Youssouf

„Idai“ hatte Mitte März in Mosambik sowie in Simbabwe und Malawi gewütet. Etwa tausend Menschen starben, davon mehr als 600 Menschen in Mosambik. 6.000 Menschen sind dort zudem an Cholera erkrankt. Außerdem richtete der Sturm Sachschäden in Höhe von mehr als zwei Milliarden Dollar an. Caritas und Diakonie helfen an Ort und Stelle.

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Drei Tote auf Komoren

„Kenneth“ habe schon vorher auf dem vorgelagerten Inselstaat der Komoren laut Berichten drei Menschen das Leben gekostet, teilte das UNO-Nothilfebüro (OCHA) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter mit.

Es habe dort außerdem mindestens 20 Verletzte gegeben sowie Überschwemmungen und schwere Schäden an Häusern. Vorläufigen Schätzungen zufolge seien mindestens 1.000 Menschen vorübergehend obdachlos geworden, die meisten von ihnen Kinder. Der Zyklon sei mit Kategorie vier von maximal fünf über die Komoren hinweggezogen, twitterte die Weltwetterorganisation (WMO).