Das Kind wird Nummer sieben in der königlichen Thronfolge sein – der Druck, straffen Protokollen zu folgen, dürfte also weniger hoch sein als bei anderen Royals. Harry und Meghan entschieden daher auch, anders mit Schwangerschaft und Geburt umzugehen: Sie pochen angesichts enormer medialer Aufmerksamkeit auf Privatsphäre.
Allerdings hatte Meghan bereits im Jänner verraten, der erwartete Geburtstermin werde Ende April oder Anfang Mai sein. Das Herzogspaar hatte jedoch auch angekündigt, dass es die Geburt nicht so schnell publik machen wolle. Harry und Meghan würden die gute Nachricht über die Geburt ihres Kindes „teilen, sobald sie sie im Privaten und in der Familie gefeiert haben“, hieß es in einer Erklärung. Daher wird derzeit auf jedes Detail geachtet, das vom britischen Palast kommenden an die Öffentlichkeit dringt.
„Schlossgeburt“ als Option
Gerüchte, das Kind sei schon auf der Welt, wurden jüngst befeuert, als Meghan beim traditionellen Ostergottesdienst der königlichen Familie fehlte. Die Royals feierten dabei nicht nur Ostern, sondern auch den 93. Geburtstag von Queen Elizabeth II. Auch Meghans Mutter Doria Ragland weilt bereits seit Tagen in Großbritannien – für die britische Yellow Press ein sicheres Indiz für eine sehr baldige Geburt oder eine bereits erfolgte. Am Freitag berichtete der britische „Express“ gar, vor dem Haus des Paares sei ein Rettungswagen gesichtet worden.
Nicht nur der Termin, auch der Ort der Geburt ist Gegenstand vieler Spekulationen. Mehreren Medien zufolge möchte Herzogin Meghan womöglich eine „Schlossgeburt“. Bisher war es bei den Royals üblich, im Privatflügel des Londoner Krankenhauses St. Mary zu entbinden. Laut „Mail on Sunday“ bestimmte Meghan auch ein eigenes Medizinerteam, um die Geburt zu begleiten – und entschied sich gegen die „men in suits“ (Männer in Anzügen), wie die für das Königshaus arbeitenden Gynäkologen genannt werden.
Das Kind, dessen Geschlecht auch noch geheim ist, könnte zwei Pässe haben: einen britischen und einen US-amerikanischen. Ob es den Titel Prinz oder Prinzessin tragen wird, muss die Königin entscheiden. Auch über den Namen des Kindes werden seit Wochen Wetten abgeschlossen. Bei einem Buben stehen die Quoten gut für James, Edward, Arthur und Philip. Laut BBC sind die derzeitigen Favoritinnen für einen Mädchennamen Grace, Diana, Elizabeth, Alice und Victoria. Andere Quellen wollen wissen, dass Meghan bereits in einem Interview 2015 verraten haben soll, dass ihre Tochter einst Mary heißen soll.
TV-Hinweis
ORF2 zeigt am Samstag um 21.55 Uhr „Meghan und Harry – Die etwas anderen Royals“ – mehr dazu in tv.ORF.at.
Laut der britischen „Sun“ will die Herzogin von Sussex auch bald nach der Geburt in die Öffentlichkeit zurückkehren. Die 37-Jährige habe eine Auszeit von etwa drei Monaten geplant, danach wolle sie wieder Auftritte absolvieren und auch an der offiziellen Geburtstagsfeier der Queen, die traditionellerweise im Sommer stattfindet, teilnehmen.
Vom Fernsehen in den Palast
Harry und Meghan hatten am 19. Mai 2018 auf Schloss Windsor geheiratet. Die Zeremonie fand vor 600 Gästen und vor Millionen Zusehern und Zuseherinnen auf der ganzen Welt statt. Die US-Amerikanerin war in Kalifornien aufgewachsen und war durch die Serie „Suits“ bekannt geworden. Anlässlich der Verlobung mit dem drei Jahre jüngeren Prinzen gab sie 2017 bekannt, die Serie zu verlassen.
Vor der Hochzeit durchleuchteten die britischen Medien Meghans Vergangenheit. Besonders das gespannte Verhältnis zu Teilen ihrer Familie gab des Öfteren Anlass für skandalträchtige Schlagzeilen. Meghans Vater Thomas Markle wollte etwa mit gestellten Paparazzi-Fotos Geld machen. Er sagte später seine Teilnahme an der Hochzeit wegen Herzproblemen ab und plauderte private Details über Schwiegersohn Harry aus. In Interviews beklagte er sich, dass Meghan den Kontakt abgebrochen habe.
Beliebt bei den Briten
Getrübt wurden die Vorbereitungen auch durch feindselige und herabwürdigende Postings, mit denen Meghan überhäuft wurde. Nicht nur ihre afroamerikanischen Wurzeln waren Ziel für Onlineattacken, auch die Tatsachen, dass sie aus den USA stammt und bereits einmal geschieden wurde, sorgten für böse Kommentare. Meghans erste Ehe mit Filmproduzent Trevor Engelson wurde 2013 wegen „unüberbrückbarer Differenzen“ geschieden.
Bei der britischen Öffentlichkeit genießt Meghan hingegen hohes Ansehen. Harry gilt ohnehin als beliebtester Royal in Großbritannien. Er und Meghan leben seit Kurzem im Frogmore Cottage auf dem Gelände von Schloss Windsor. Zuvor wohnte das Paar neben Harrys Bruder und seiner Frau, Herzogin Kate, im Londoner Kensington-Palast. Angeblich trugen leichte Spannungen zwischen den Brüdern Harry und William zu dem Umzug im November bei, wie mehrere Blätter berichteten – allerdings ohne klare Quellen zu nennen.