Grasser in PR-Flop um Krebsmittel verwickelt

Ex-Finanzminister Karl-Heinz Grasser (FPÖ/parteilos) füllt derzeit die deutschen Medien. Grund dafür ist seine Beratertätigkeit für ein angeblich revolutionäres Krebsmittel, das sich vorerst als PR-Flop herausstellte und die deutsche Justiz beschäftigt.

Karl Heinz Grasser
APA/Hans Punz/Apa-Pool

„Weltsensation aus Deutschland: Bluttest erkennt zuverlässig Brustkrebs“, titelte etwa die deutsche „Bild“-Zeitung im Februar 2019 mit Verweis auf eine Entdeckung des deutschen Universitätsklinikums Heidelberg. Doch rasch kehrte Ernüchterung ein; denn der Test werde erst – wenn überhaupt – in Jahren funktionieren.

Anwalt: Grasser hat lediglich an Meetings teilgenommen

Verantwortlich für den Bluttest war das Start-up HeiScreen, in das ein vorbestrafter deutscher Unternehmer 2017 mit seiner Beteiligungsgesellschaft einstieg. Dabei soll Grasser an mehreren Beratungen teilgenommen haben, wie der Anwalt des Unternehmers der „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ („FAZ“) bestätigte. Laut Zeitung erhielt der Deutsche wegen Korruption im Jahr 2015 eine Bewährungsstrafe.

Grasser habe lediglich an Meetings teilgenommen, er sei aber an der Firma nicht beteiligt und habe in den Test auch nicht investiert, so sein Anwalt Manfred Ainedter auf APA-Anfrage.

Die Universitätsleitung betonte gegenüber deutschen Medien, „zu keinem Zeitpunkt in die Vorgänge und Entscheidungen rund um die Entwicklung und Vermarktung des Bluttests zur Brustkrebsdiagnostik involviert“ gewesen zu sein.