Ramaphosa: Südafrika 25 Jahre nach Apartheid „nicht frei“

25 Jahre nach dem Ende der Apartheid in Südafrika hat Präsident Cyril Ramaphosa unverblümt auf die Probleme im Land hingewiesen. „Wir können keine Nation freier Menschen sein, wenn so viele noch in Armut leben“, sagte Ramaphosa heute bei einer Feier anlässlich des 25. Jubiläums der ersten demokratischen Wahlen im Land.

„Wir können keine Nation freier Menschen sein, wenn die Gelder für die Armen verschwendet, verloren oder gestohlen werden“, sagte der Präsident mit Verweis auf die Korruption in Südafrika.

Am 27. April 1994 wurden die ersten demokratischen Wahlen in Südafrika abgehalten. Es war das erste Mal, dass die schwarze Bevölkerungsmehrheit abstimmen durfte; nach drei Jahrhunderten weißer Herrschaft und dem ab 1948 etablierten rassistischen Apartheidsystem.

20 Prozent der Haushalte Schwarzer bitterarm

„Wir müssen all unsere Aufmerksamkeit und unsere Anstrengungen darauf richten, dass alle Südafrikaner gleichermaßen die wirtschaftlichen und sozialen Vorteile der Freiheit erfahren können“, sagte Ramaphosa bei der Zeremonie in der Stadt Makhanda im Südosten des Landes.

Trotz des Aufkommens einer Mittelschicht in Afrikas Wirtschaftsmotor leben laut dem Institute for Race Relations 20 Prozent der schwarzen Haushalte nach wie vor in bitterer Armut, im Vergleich mit nur 2,9 Prozent der weißen Haushalte. Die Arbeitslosenquote beträgt in Südafrika derzeit 27 Prozent; sieben Prozentpunkte mehr als vor 25 Jahren.