Begriff „Bevölkerungsaustausch“ für Kurz „sachlich falsch“

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) hat gestern in der ZIB2 klargestellt, dass er den von Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) wie auch den rechtsextremen Identitären verwendeten Begriff des „Bevölkerungsaustausches“ ablehnt. „Es ist etwas, was mir nicht gefällt, ein Wort das ich ablehne und das ich für sachlich unrichtig halte“, sagte der Regierungschef im ZIB2-Interview.

Zum Begriff „Bevölkerungsaustausch“, den Strache am vergangenen Sonntag in einem „Krone“-Interview verwendet hatte, sagte Kurz: „Sie wissen, dass das nicht meinem Sprachgebrauch angehört, das ist ein Wort der Rechten in Europa.“ Er verwende das Wort nicht, „weil das Wort impliziert, dass es einen Austausch gibt, was nicht richtig ist“, sagte der ÖVP-Obmann.

Kurz bewirbt ÖVP als Alternative

Gleichzeitig sagte Kurz, dass man derzeit eine „Massenmigration nach Europa“ erlebe – „aber keinen Austausch“. „Weil die Leute, die in diese Länder ziehen, können sie an einer Hand abzählen.“

Für alle migrationskritischen Wähler pries Kurz seine Partei als Alternative zur FPÖ: „Wir sind im Wahlkampf: Ich lade Sie, aber auch alle Zuschauer ein: Wer eine Partei wählen möchte, die dieses Wort nicht verwendet, aber entschlossen gegen Massenmigration ist, der kann die ÖVP wählen“, sagte er zu Moderator Armin Wolf.

Gleichzeitig stellte Kurz klar, dass ihm die Reaktion der FPÖ auf Fälle wie das rassistische „Rattengedicht“ des Braunauer FPÖ-Vizebürgermeisters ausreicht, ebenso die Abgrenzung Straches gegenüber der rechtsextremen Identitären. Er habe das „Rattengedicht“ widerlich empfunden, sich sofort zu Wort gemeldet und sei froh, dass die FPÖ Konsequenzen gezogen habe und der Bürgermeister nun nicht mehr im Amt sei.