Rechtsrisiken bremsten VW im ersten Quartal

Der deutsche Volkswagen-Konzern hat zum Jahresauftakt mit schwächeren Verkäufen und Kosten für Rechtsrisiken im Zuge der Dieselaffäre in Milliardenhöhe zu kämpfen gehabt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern sank im ersten Quartal auf Jahressicht um 0,3 Mrd. Euro auf 3,9 Mrd. Euro, teilte der Konzern heute in Wolfsburg mit.

Die negativen Sondereinflüsse aus Rechtsrisiken von einer Milliarde Euro hätten sich belastend ausgewirkt. Vor Sondereinflüssen legte das operative Ergebnis dagegen um 0,6 Mrd. Euro auf 4,8 Mrd. Euro zu. Finanzvorstand Frank Witter sprach von einem guten Start ins Jahr.

Schlechtere Geschäfte etwa auf dem wichtigsten Einzelmarkt China sorgten dafür, dass VW im ersten Quartal rund 2,6 Millionen Fahrzeuge an die Kunden auslieferte – 2,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Zudem investiert der Konzern stark in E-Mobilität, streicht im Gegenzug allerdings auch Stellen.

Umsatz soll weiter zulegen

VW erwartet trotz aller Widrigkeiten, dass der Umsatz im Gesamtjahr um bis zu fünf Prozent zulegen wird, die operative Umsatzrendite vor Sondereinflüssen – also der Anteil des operativen Gewinns am Umsatz – werde zwischen 6,5 und 7,5 Prozent liegen. Einschließlich der Sondereinflüsse werde die Rendite am unteren Ende dieser Spanne liegen. Der Konzernumsatz stieg insgesamt auch dank der Finanzsparte um 3,1 Prozent auf 60 Mrd. Euro.

VW legt zu, Audi schwächelt

Die Kernmarke VW Pkw steigerte ihre Erlöse im ersten Quartal um 7,1 Prozent auf 21,5 Mrd. Euro. Allerdings belasteten negative Sondereinflüsse von 400 Mio. Euro die Marke. Vor Sondereinflüssen verbesserte sich das operative Ergebnis von 879 Mio. auf 921 Mio. Euro.

Die kriselnde Nobeltochter Audi verbuchte ein operatives Ergebnis von 1,1 Mrd. Euro. Im Vorjahreszeitraum war es mit 1,3 Mrd. Euro noch etwas mehr gewesen. Volkswagen begründete den Rückgang unter anderem mit Modellan- und -ausläufen sowie den Schwierigkeiten mit dem neuen Abgas- und Verbrauchsprüfstandard WLTP.

2018 hatte der Konzern mit 10,83 Millionen Fahrzeugen mehr Autos ausgeliefert als jemals zuvor. Insgesamt hat der Dieselskandal VW bisher 30 Mrd. Euro gekostet, darin enthalten sind Kosten für Rechtsanwälte, Vergleiche und für noch ausstehende Verfahren so Witter.