Österreich will bei künstlicher Intelligenz aufholen

20 Industrieländer haben sich seit 2017 ambitionierte Strategien für künstliche Intelligenz (KI) gegeben. Österreich war bis jetzt nicht darunter. Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck (ÖVP) hat heute eine solche Strategie samt damit zusammenhängenden staatlichen Fördermaßnahmen für die Technologiegespräche in Alpbach (22. bis 24. August) angekündigt.

Grafik zur Technologieführung
Grafik: APA/ORF.at; Quelle: Accenture/BMDW

„Dann sind wir so weit“, sagte die Ministerin bei einer Pressekonferenz in Wien. Fest steht mittlerweile, dass es ab 2020 in Österreich einen eigenen Lehrberuf geben wird, in dem junge Menschen in Programmierung, Datenaufbereitung und Analyse ausgebildet werden sollen. Heimische Leitbetriebe würden ebenso nach KI-fitten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen suchen wie Start-ups, so die Ministerin weiter.

Mittelstand noch sehr skeptisch

Die Firmen suchten nicht nur Universitätsabsolventen. Künstliche Intelligenz sei kein Ding von Eliten. Vor allem im Mittelstand orten Experten die größten Berührungsängste. Eine Vielzahl von Einzelinitiativen und Forschungsprojekte wurde in den letzten fünf Jahren mit mehreren hundert Millionen Euro gefördert. Künftig sollen solche Aktivitäten gebündelt und vernetzt werden. In die Arbeit an der Regierungsstrategie KI sind 140 Expertinnen und Experten eingebunden.

Der Chef des Beratungsunternehmens Accenture, Michael Zettel, geht davon aus, dass durch den richtigen Einsatz von künstlicher Intelligenz das jährliche Wirtschaftswachstum bis 2035 auf drei Prozent verdoppelt werden kann – verglichen mit einem Basiswachstum von 1,4 Prozent.

Stärkeres Wachstum bedeute auch wachsende Beschäftigung, sagte Zettel. Wie viele Jobs durch künstliche Intelligenz und Roboter verloren gehen, darüber gehen Expertenmeinungen international und in Österreich auseinander. Zettel ist davon überzeugt, dass die Beschäftigung „in Summe zunehmen wird“.