Brasiliens Präsident sagt US-Reise nach Protesten ab

Der ultrarechte brasilianische Präsident Jair Bolsonaro hat eine geplante US-Reise nach heftigen Protesten abgesagt. Er werde nicht zu der Veranstaltung der Brasilianisch-Amerikanischen Handelskammer nach New York kommen, bei der er als „Person des Jahres“ geehrt werden sollte, kündigte sein Sprecher Otavio Rego Barros gestern an.

Grund dafür seien der „Widerstand und die absichtlichen Angriffe des Bürgermeisters von New York sowie der Druck der Interessengruppen“ auf Organisatoren und Sponsoren.

Absage als Rückschlag für Bolsonaro

Bolsonaro steht wegen rassistischer, homophober und frauenfeindlicher Äußerungen in der Kritik, weshalb mehrere Veranstaltungsorte in New York nicht für das geplante Galadinner herhalten wollten – darunter das American Museum of Natural History. Großsponsoren wie Delta Air Lines, die Financial Times und die Beratungsfirma Bain hatten zuvor ihre Unterstützung für die Veranstaltung zurückgezogen.

Die Absage wird als Rückschlag für Bolsonaro angesehen, der aktiv für engere Beziehungen zu den Vereinigten Staaten geworben und insbesondere Präsident Donald Trump gelobt hat. Auf ihrer Website erklärte die Brasilianisch-Amerikanische Handelskammer, dass sie Bolsonaro zu ihrer Person des Jahres gewählt habe, weil dieser eine engere wirtschaftliche und diplomatische Zusammenarbeit zwischen beiden Ländern fördern wollte.