Syrien: Berichte über heftige Gefechte bei Idlib

Bodentruppen der syrischen Regierung haben den Süden des letzten großen Rebellengebiets um die Stadt Idlib angegriffen. Einheiten der syrischen Armee hätten Stellungen von „Terrorgruppen“ ins Visier genommen, meldete die staatliche syrische Agentur SANA heute.

Syriens Regierung und ihr Verbündeter Russland hatten in den vergangenen Tagen bereits die heftigsten Luftangriffe seit Monaten geflogen. Gestern bombardierten russische Kampfflugzeuge nach Angaben von Aktivisten auch eine Klinik in dem Ort Has, die den Betrieb einstellen musste.

Nach Angaben der in Großbritannien sitzenden Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte liefern Regierungstruppen den Rebellen heftige Gefechte. Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad hätten den Angaben zufolge bereits eine erste Ortschaft eingenommen.

Letzte große Rebellenhochburg

Nach mehr als acht Jahren Bürgerkrieg ist die Region um die Stadt Idlib das letzte große Rebellengebiet Syriens. Kontrolliert wird sie im Wesentlichen von der islamistischen Miliz Haiat Tahrir al-Scham (HTS), die dem Terrornetzwerk al-Kaida nahesteht. Syriens Regierung und Russland sagen, sie bekämpften dort Extremisten.

Hilfsorganisationen warnen zugleich vor einer humanitären Katastrophe, sollte die Gewalt eskalieren. In der Region um Idlib leben rund drei Millionen Menschen, etwa die Hälfte von ihnen Flüchtlinge aus anderen Gebieten.