Viggo Mortensen kritisiert spanische „Neofaschisten“

Der Schauspieler Viggo Mortensen hat Spaniens rechtspopulistische Partei Vox scharf kritisiert, nachdem diese ein bearbeitetes Foto von Mortensens Filmrolle als Aragorn („Herr der Ringe“) auf Twitter verbreitet hatte. Auf dem Bild ist Aragorn zu sehen, wie er offenbar die Feinde der Partei bekämpft: unter anderem die Medien, die Separatistenbewegung Kataloniens und die LGBT-Bewegung.

„Lasst die Schlacht beginnen“, stand unter dem Tweet von Ende April. In einem Brief an die spanische Zeitung „El Pais“, der heute erschien, bezeichnete Mortensen die Verwendung seines Fotos als „absurd“ und „ignorant“.

Vox zog erstmals in Parlament ein

Es sei nicht nur absurd, dass er als weltoffene Person mit einer „ultranationalistischen und neofaschistischen politischen Partei“ in Verbindung gebracht werde. „Es ist noch viel lächerlicher, den Charakter Aragorns – eines mehrsprachigen Staatsmannes, der für das Wissen und die Inklusion unterschiedlicher Ethnien, Bräuche und Sprachen von Mittelerde auftritt – zu nutzen, um eine fremdenfeindliche, antifeministische und islamophobe politische Gruppe zu legitimieren“, so Mortensen weiter.

Schauspieler Viggo Mortensen
APA/AFP/Getty Images/Tommaso Boddi

In Sozialen Netzwerken sorgte der Brief für gemischte Reaktionen. Das Studio Warner gab bereits vor über einer Woche bekannt, dass es Vox keine Erlaubnis gegeben habe, das geistige Eigentum des Filmstudios zu nutzen.

Im April zog Vox mit 24 Abgeordneten erstmals ins Parlament in Madrid ein. Sie ist damit auch die erste rechtspopulistische Partei, die seit Ende der Franco-Diktatur vor fast 40 Jahren Sitze im Parlament gewinnt. Die Partei ist gegen Multikulturalismus, Zuwanderung, Feminismus und den Islam.