Faschismusdebatte vor Buchmesse von Turin

Vor Italiens wichtigster Buchmesse ist ein Streit über die Teilnahme eines Verlags entbrannt, der einer neofaschistischen Partei nahesteht. Das Museum des ehemaligen Konzentrationslagers in Auschwitz drohte mit der Absage der Teilnahme an der Messe in Turin, sollte der Verlag Altaforte dabei sein.

Man könne von Holocaust-Überlebenden nicht verlangen, „den Raum mit jemandem zu teilen, der die historischen Fakten leugnet, die zum Holocaust geführt haben“, heißt es in einem unter anderen vom Direktor des Museums, Piotr Cywinski, unterzeichneten Brief an die Stadt Turin. Das Schreiben lag der dpa heute vor.

Der Gründer von Altaforte, Francesco Polacchi, bekennt sich zur rechtsextremen Partei Casapound. „Ich bin Faschist. Der Antifaschismus ist das wahre Übel dieses Landes“, hatte er der Nachrichtenagentur ANSA gesagt. Mehrere italienische Intellektuelle und Autoren hatten ihre Teilnahme an der Buchmesse bereits aus Protest abgesagt.