Norwegens Gesundheitsministerin: Rauchen und Trinken erlaubt

Sylvi Listhaug hat in der norwegischen Politik nicht erst einmal für Aufregung gesorgt – nun tut sie es wieder. Sie schlug als Gesundheitsministerin vor, die Menschen essen, trinken und rauchen zu lassen, was sie wollen bzw. „so viel sie wollen“. Raucherinnen und Raucher müssten sich heute als Pariahs („Unberührbare“) fühlen.

Die Politikerin aus den Reihen der rechtspopulistischen Fortschrittspartei war erst im Mai zur Gesundheitsministerin ernannt worden, nachdem sie im März 2018 nach einem umstrittenen Facebook-Posting als Justiz- und Einwanderungsministerin gehen musste, um nicht die norwegische Regierung zu Fall zu bringen. Sie hatte mit Blick auf den Massenmord von Utöya sinngemäß geschrieben, den norwegischen Sozialdemokraten seien die Rechte von Terroristen wichtiger als die Sicherheit des Landes. Sie entschuldigte sich, sprach später aber von einer „Hexenjagd“ gegen ihre Person.

Nun erklärte sie ihren Standpunkt als neue Chefin des Gesundheitsressorts. Sie plane nicht, die „Moralpolizei“ zu spielen, sagte Listhaug. Sie wolle den Menschen auch nicht vorschreiben, wie sie ihr Leben zu leben hätten. Sie wolle den Menschen Informationen liefern, auf deren Basis sie dann Entscheidungen treffen könnten. Sie wüssten „ziemlich gut“, was gesund und nicht gesund ist. „Den Menschen sollte erlaubt werden zu rauchen, zu trinken und so viel rotes Fleisch zu essen, wie sie wollen.“ Raucher müssten sich heute beinahe verstecken, was sie dumm finde, wurde Listhaug in der BBC zitiert. Die 41-Jährige selbst ist Ex-Raucherin.