Eltern schreiben in Frankreich Schafe an Schule ein

Wenn zu wenige Kinder da sind, werden Schulen geschlossen – hierzulande wie anderswo. In Frankreich haben Eltern laut mehreren Zeitungsberichten von heute zu Wochenbeginn eine ungewöhnliche Aktion gestartet. Sie schrieben 15 Schafe zum Unterricht ein, am ersten Schultag marschierte eine Schar „Schülerinnen“ und „Schüler“ samt Hirten in der Ortschaft Crets-en-Belledonne auf.

Die Ortschaft im Departement Isere im Bezirk Grenoble am Fuß der französischen Alpen hat knapp 3.400 Einwohner, eine von elf Klassen einer Volksschule soll gestrichen werden. Insgesamt seien Dienstagfrüh an die 50 Schafe samt ihrem Hirten vor der Schule gestanden, 15 davon namentlich registriert – mitsamt „Geburtsurkunden“.

Reine und geschorene Genies

Die Namen der „Schüler“ lauteten etwa „Shawn“, geboren am 2. Februar 2009, „Timmy der Hammel“, geboren am 12. Mai 2009, „Shirley“, „Baabete“ und „Kleiner Prinz“, berichtete „Le Dauphine Libere“, eine bekannte Regionalzeitung aus Auvergne-Rhone-Alpes. Die Eltern hofften, mit der Aktion die Aufmerksamkeit der Behörden für ihr Anliegen zu gewinnen. Der ungewöhnliche Protest machte Schlagzeilen bis nach Großbritannien: „Shear genius“ titelte der „Guardian“ – ein Wortspiel aus „shear“ und „sheer“: sinngemäß „geschorenes Genie“ bzw. „reines Genie“.