Tschetschenen-Mafia in Deutschland auf dem Vormarsch

Mitglieder tschetschenischer Mafia-Banden haben nach „Spiegel“-Informationen Wachschutzaufträge für mehrere Polizeigebäude in Deutschland erhalten. Das deutsche Bundeskriminalamt (BKA) befürchte, dass die Kriminellen sensible Informationen aus Sicherheitsbehörden erlangen konnten, berichtete das Magazin heute unter Berufung auf ein vertrauliches BKA-Papier.

Betroffen waren laut Bericht auch Gebäude, in denen Kräfte eines Spezialeinsatzkommandos (SEK) und eines Mobilen Einsatzkommandos (MEK) untergebracht waren.

Tschetschenische Straftäter besonders brutal

Hier bestehe die Gefahr, dass Verbrecher „aus nächster Nähe polizeitaktisches Vorgehen beobachten“, warnte das BKA dem Bericht zufolge in der Analyse. Um welche Polizeigebäude es sich handelte, geht laut „Spiegel“ aus dem Dokument nicht hervor.

Der BKA-Bericht wurde laut den Angaben vor wenigen Wochen fertiggestellt. Unter Beteiligung mehrerer deutscher Landeskriminalämter, des Bundesnachrichtendiensts, Verfassungsschutzes, Zolls und des deutschen Bundesamts für Migration und Flüchtlinge analysierte das BKA über ein Jahr lang Machenschaften der nordkaukasischen organisierten Kriminalität in Deutschland.

Insbesondere Straftäter aus Tschetschenien sind dem Bericht zufolge in einigen Regionen auf dem Vormarsch und verdrängen wegen ihrer großen Brutalität zunehmend andere Gruppen aus kriminellen Geschäftsfeldern wie Drogenhandel, Diebstahl und Erpressung.