Hohe Bleikonzentration im Boden rund um Notre-Dame

Nach dem Brand von Notre-Dame hat sich auf dem Boden in der unmittelbaren Umgebung Bleistaub in teilweise gefährlichen Mengen angesammelt. Wie die Pariser Polizei gestern mitteilte, wurden in der Luft keine erhöhten Bleikonzentrationen gemessen.

Bodenanalysen nach dem Brand am 15. April hätten in einigen der gesperrten Straßen und auf dem Vorplatz der berühmten Kathedrale eine Konzentration von zehn bis 20 Gramm Blei pro Kilogramm ergeben, teilten Polizei und die regionale Gesundheitsbehörde mit.

Das liege deutlich über dem normalen Wert von 0,3 Gramm pro Kilogramm. Die Bleikonzentration in der Luft sei hingegen auf der gesamten Seine-Insel, auf der Notre-Dame liegt, unter dem Grenzwert von 0,25 Mikrogramm pro Kubikmeter gelegen.

Wischen und nicht an den Nägeln kauen

Nach Angaben der Behörden stellten die Bleipartikel nur bei „wiederholter Einnahme“ eine Gefahr für die Gesundheit dar. Sie rieten den Anrainern in direkter Nachbarschaft der Kathedrale, auf den Staubsauger zu verzichten und stattdessen feucht zu wischen. Zudem sollten sie häufig die Hände waschen, die Nägel kurz schneiden und nicht an ihnen kauen sowie das Spielzeug ihrer Kinder immer wieder waschen. Die Bleimessungen sollen regelmäßig fortgesetzt werden.

Bei dem Brand waren das Dach und der Spitzturm der gotischen Kathedrale zerstört worden, mindestens 300 Tonnen von hochgiftigem Blei, die dort verbaut worden waren, waren in der Hitze geschmolzen. Umweltschützer verlangten daraufhin von den Behörden eine sorgfältige „Dekontaminierung“ der Kathedrale vor ihrem Wiederaufbau.