Enttarnte CIA-Agentin Plame kandidiert für US-Kongress

Die frühere CIA-Agentin Valerie Plame, die einst im Zentrum eines Washingtoner Politskandals stand, will für einen Sitz im US-Repräsentantenhaus kandidieren. Die 55-Jährige kündigte gestern an, sie wolle in einem Wahlbezirk des Bundesstaats New Mexico für die oppositionellen Demokraten antreten.

Plame war früher Undercover-Agentin bei dem Auslandsgeheimdienst. Sie verlor ihren Job bei der CIA, nachdem ihre Identität in einer Zeitungskolumne enttarnt worden war.

Valerie Plame
AP/Richard Drew

Ihr damaliger Ehemann, der Diplomat Joseph Wilson, hatte zuvor in einem Zeitungsbeitrag die Behauptung der US-Regierung als haltlos verworfen, der frühere irakische Machthaber Saddam Hussein habe im westafrikanischen Niger Uran zu kaufen versucht. Die falsche Uran-Behauptung war eines der Argumente, mit denen der damalige US-Präsident George W. Bush die Militärinvasion im Irak begründete.

Mit „Fair Game“ auch verfilmt

Plame wie Wilson werteten die Enttarnung als Racheakt der Regierung. Zu ihrer Kongressbewerbung erklärte Plame nun: „Meine Karriere in der CIA wurde durch Parteipolitik abgeschnitten, aber ich bin nicht damit fertig, meinem Land zu dienen.“

Die Enttarnung Plames sorgte über Jahre hinweg für Wirbel. Im Zusammenhang mit dem Skandal wurde der frühere hochrangige Regierungsmitarbeiter Lewis „Scooter“ Libby 2007 wegen Meineids und Justizbehinderung zu zweieinhalb Jahren Haft und einer Geldstrafe von einer Viertelmillion Dollar verurteilt.

Die Haftstrafe wurde Libby, der Stabschef von Ex-Vizepräsident Dick Cheney war, jedoch von Bush erlassen. In einer hoch umstrittenen Entscheidung erließ dann der heutige Präsident Donald Trump vor einem Jahr eine komplette Amnestie für Libby. Die Geschichte Plames wurde in dem Politthriller „Fair Game – Nichts ist gefährlicher als die Wahrheit“ von 2010 aufgegriffen. In dem auf Plames Memoiren basierenden Film wird sie von Naomi Watts dargestellt.