Hass im Netz: Zuckerberg bei Macron in Paris

Facebook-Chef Mark Zuckerberg hat mit Frankreichs Präsident Emmanuel Macron über den Kampf gegen Hass im Internet beraten. Im Mittelpunkt der Beratungen im Pariser Elysee-Palast stand heute ein Gesetzesentwurf, nach dem die Betreiber von Onlinenetzwerken Aufrufe zum Hass innerhalb von 24 Stunden nach einer Beschwerde löschen sollen.

Facebook-Gründer Marc Zuckerberg und der französische Präsident Emmanuel Macron
APA/AFP/Yoan Valat

Macron hatte das Gesetz gegen Hass im Netz nach einer Serie antisemitischer Vorfälle angekündigt. Damit sollen Aufrufe zur Diskriminierung aufgrund von „Rasse, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder Behinderung“ aus dem Internet verschwinden.

Vor dem Treffen zwischen Macron und Zuckerberg schlug die französische Regierung zudem die Einrichtung einer Behörde in jedem EU-Land vor, die über die Transparenz in Onlinenetzwerken wachen soll. Facebook war zuletzt unter anderem wegen umfangreicher Sicherheitspannen bei Nutzerdaten in die Kritik geraten.

Facebook laut Mitbegründer Hughes zu mächtig

Facebook-Mitgründer Chris Hughes forderte zuletzt sogar die Zerschlagung des Internetgiganten. In einem Gastbeitrag für die „New York Times“ rief dieser die US-Regierung auf, die Dienste Instagram und WhatsApp wieder von Facebook abzuspalten und dem Unternehmen für die nächsten Jahre Neuzukäufe zu untersagen. Facebook sei zu groß und sein Chef Zuckerberg zu mächtig geworden, schrieb Hughes, der den Konzern vor über einem Jahrzehnt verlassen hatte.