Erstmals seit Eskalation: Palästinenser getötet

Mehrere Tage ist es nach dem heftigen Raketenbeschuss Israels vom Gazastreifen aus ruhig geblieben. Gestern aber wurde bei palästinensischen Protesten am Grenzzaun nach Angaben der regierenden Hamas wieder ein Palästinenser getötet. Israels Armee betonte, Demonstranten hätten Sprengsätze in Richtung des Zauns geschleudert.

Weitere 30 Menschen seien durch Schüsse israelischer Soldaten verletzt worden, teilte die Terrorgruppe Hamas mit. Der heftigste Ausbruch der Gewalt seit fünf Jahren hatte am vergangenen Wochenende 25 Palästinenser und vier Israelis das Leben gekostet. Hunderte Menschen wurden verletzt.

6.000 demonstrierten

Laut israelischer Armee protestierten etwa 6.000 Palästinenser. Einige hätten Sprengsätze in Richtung des Zauns geschleudert, andere versucht, sich ihm zu nähern. Die Soldaten setzten Tränengas und scharfe Munition ein, wie ein Armeesprecher auf dem Kurznachrichtendienst Twitter schrieb. Als Reaktion auf den Tod des jungen Mannes wurden vom Gazastreifen aus laut Augenzeugen zwei Raketen Richtung Israel abgeschossen. Sie seien jedoch noch im Gazastreifen eingeschlagen.

Im Gazastreifen kommt es nach den Freitagsgebeten oft zu heftigen Protesten gegen die seit zehn Jahren andauernde Abriegelung. Die im Gazastreifen herrschende Hamas spricht Israel das Existenzrecht ab. Israel und Ägypten begründen die Blockade mit Sicherheitsinteressen.