850 Millionen Euro Spendenzusagen für Notre-Dame

Einen Monat nach dem Brand von Notre-Dame belaufen sich die Spendenzusagen für den Wiederaufbau der berühmten Pariser Kathedrale auf rund 850 Millionen Euro. Trotz der hohen Summe sei es noch „zu früh“ für ein Ende der Sammelaktion, sagte Kulturminister Franck Riester gestern nach einem gemeinsamen Besuch der beschädigten Kathedrale mit dem kanadischen Regierungschef Justin Trudeau.

Kosten für Wiederaufbau unklar

Zum einen gebe es oftmals einen Unterschied zwischen Spendenzusagen und den Summen, die tatsächlich eintreffen, warnte der Minister. Zum anderen sei noch gar nicht klar, wie hoch die Kosten für den Wiederaufbau und Übergangsmaßnahmen sein werden. Deshalb dürfe der Elan für das Einsammeln der Spenden nicht erlahmen.

Notre Dame in Paris
APA/AFP/Joel Saget

Mit dem Spendensammeln waren ursprünglich landesweit vier Plattformen beauftragt. Eine von ihnen, die Fondation du Patrimoine, hatte jedoch am Wochenende einseitig das Ende ihrer Sammelaktion verkündet. Zur Begründung gab sie an, sie selbst habe bereits 218 Millionen Euro erhalten, und die Gesamtsumme aller Spenden dürfte rund 900 Millionen Euro erreichen.

Von der „berühmten eine Milliarde“ noch weit entfernt

Auch das Erzbistum kündigte an, weiter Spenden über seine Fondation du Notre-Dame einzusammeln. Von der „berühmten eine Milliarde“ Euro an Spenden, von der immer berichtet werde, sei man noch weit entfernt, teilte das Erzbistum mit. Der größte Teil der zugesagten Spenden sei noch nicht eingetroffen, erklärte Erzbischof Michel Aupetit.

Nach seinen Angaben hat die Stiftung für Notre-Dame bisher 13,5 Millionen Euro eingesammelt. Davon stammten 9,5 Millionen von französischen und ausländischen Einzelspendern und der Rest von Großspendern. Die Großspenden der Familien Pinault und Arnault von 100 und 200 Millionen Euro sollen nach Angaben des Stiftungsbeauftragten Christophe Rousselot nach den einzelnen Etappen des Wiederaufbaus gestaffelt werden.