Küssel belastet Strache: Opposition fordert Aufklärung

Der verurteilte und erst kürzlich aus der Haft entlassene Neonazi Gottfried Küssel sorgt mit Aussagen über FPÖ-Vizekanzler Heinz-Christian Strache für Aufsehen. Da gebe es „einige lustige Auftritte“, über die er bisher nicht geredet habe, so Küssel laut dem Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstands (DÖW) gegenüber der deutschen Neonazi-Zeitung „N. S. Heute“. Die Opposition fordert von Strache und ÖVP-Kanzler Sebastian Kurz Aufklärung.

Für Pilz eine „offene Drohung“

Jetzt-Gründer Peter Pilz will von Strache und Kurz wissen, ob Strache von Neonazis unter Druck gesetzt wird. „Strache habe ‚zwar nie unsere Blutgruppe gehabt, aber im stillen Kämmerlein hat er den großen Nationalsozialisten gespielt’“, zitierte Pilz aus dem „Standard“. Über die Auftritte Straches in den 1980er Jahren „will ich jetzt aber nicht reden, vielleicht brauchen wir das noch einmal“, so Küssel laut dem Interview weiter. Für Pilz ist das eine „offene Drohung an den Vizekanzler“. Strache müsse offenlegen, was Küssel gegen ihn „in der Hand“ habe.

SJ-Chefin fordert: Klagen oder zurücktreten

Die SJ-Chefin und SPÖ-EU-Kandidatin Julia Herr forderte von Strache, Küssel zu klagen oder zurückzutreten. Auch NEOS zeigte sich alarmiert. Strache müsse Klarheit schaffen, es gehe immerhin um eines der höchsten Ämter in Österreich. „Die Bürgerinnen und Bürger haben es sich verdient, sich nicht mehr wundern zu müssen, was alles geht unter einer Regierungsbeteiligung der FPÖ“, so Stephanie Krisper von NEOS.