Parlamentswahl in Indien zu Ende

In Indien ist heute nach knapp sechs Wochen eine der größten Parlamentswahlen der Welt zu Ende gegangen. In der siebenten und letzten Runde der Mammutwahl bildeten sich vor den Wahllokalen in acht – der insgesamt 29 – Unionsstaaten im Norden des Landes lange Schlangen. Dort wurden die letzten 59 Abgeordneten für das 543 Sitze umfassende Unterhaus gewählt.

Umfragen sehen die hinduistisch-nationalistische Bharatiya-Janata-Partei (BJP) von Premierminister Narendra Modi voran. Allerdings könnte sie ihre absolute Mehrheit verlieren, die sie im Jahr 2014 als erste politische Kraft in Indien seit 30 Jahren errungen hatte. Die hohe Arbeitslosigkeit und Armut in den ländlichen Gebieten machen den Regierungschef verwundbar. In Modis Wahlkreis in Varanasi im Unionsstaat Uttar Pradesh wurde am Wochenende ebenfalls gewählt.

Hochrechnungen am Donnerstag erwartet

Die BJP hatte einen aggressiven Wahlkampf geführt und auf Modis Image als starker Mann insbesondere im Zusammenhang mit den jüngsten Konflikten mit Pakistan gesetzt. Sein Kontrahent Rahul Gandhi, der die Kongress-Partei führt, warf Modi eine Politik der Spaltung und eine Vernachlässigung der Wirtschaft vor.

Erste Hochrechnungen werden für Donnerstag erwartet. Insgesamt waren mehr als 900 Millionen Stimmberechtigte zur Wahl aufgerufen. Wegen der erforderlichen Sicherheitsvorkehrungen und der gewaltigen Größe des Landes mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern und 543 Wahlkreisen fand die Wahl in sieben Phasen statt.