Iran erhöht Uranproduktion um das Vierfache

Der Iran hat seine Uranproduktion in der Atomanlage Natanz im Zentraliran um das Vierfache erhöht. Das gab der Sprecher der iranischen Atomorganisation gestern bekannt.

Nach dem Wiener Atomabkommen von 2015 war der Iran nur befugt, 300 Kilogramm bis auf 3,67 Prozent angereichertes Uran im Land zu behalten. Der Rest musste in ein Drittland verschifft oder verkauft werden.

Teheran sieht Deal als nicht mehr gültig an

Nach dem Teilausstieg des Iran aus dem Deal in der Vorwoche gilt diese Limitierung aus Sicht Teherans nicht mehr. Außerdem will der Iran, falls das Abkommen bis Anfang Juli nicht vertragsgerecht umgesetzt wird – und die US-Sanktionen weiterhin den internationalen Handel des Landes blockieren sollten – dann auch sein Uran unbegrenzt anreichern.

Laut dem Sprecher würde Teheran in dem Fall die Grenze von 3,67 Prozent im Atomdeal ignorieren und binnen vier Tagen seine Urananreicherung bis auf 20 Prozent erhöhen.

US-Senator fordert schweren Militärangriff

Unterdessen forderte der republikanische US-Senator Lindsey Graham einen „überwältigenden“ Militärangriff auf den Iran. Graham, der als Vertrauter von Präsident Donald Trump gilt, äußerte sich nach einem Treffen mit dem Nationalen Sicherheitsberater John Bolton. Dieser ist bekannt für seine aggressive Haltung gegenüber Teheran.

Graham schrieb bei Twitter, es sei klar, dass der Iran in den vergangenen Wochen „amerikanische Interessen im Irak“ bedroht habe. Falls das Land seine Drohungen gegen amerikanisches Personal „aktiviere“, müssten die USA mit einer „überwältigenden militärischen Reaktion“ dagegenhalten. Der demokratische Abgeordnete Ruben Gallego hielt dagegen.

Sicherheitsberater Bolton hatte bereits vor seinem Amtsantritt im Weißen Haus einen Militäreinsatz gegen den Iran gefordert. Trump hatte in der Vergangenheit betont, er wolle keinen Krieg mit dem Iran. Am Sonntag drohte der für seine impulsiven Twitter-Botschaften bekannte Präsident allerdings mit der Vernichtung des Landes.