Niki Lauda
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Von Schwarzenegger bis Formel1

Trauer um „Ikone“ und „Helden“ Lauda

Der Tod von Formel-1-Legende Niki Lauda hat die Sportwelt, seine Heimat Österreich und auch Hollywood in tiefe Trauer gestürzt. Der Ex-Rennfahrer und Unternehmer starb am Montag im Alter von 70 Jahren, wie seine Familie am Dienstag mitteilte.

Zahlreiche Kollegen Laudas aus dem Motorsport meldeten sich mit teils sehr berührenden Worten etwa auf Twitter zum Ableben Laudas und brachten ihre Ehrerbietung dar. „Für immer in unseren Herzen, für immer unsterblich in unserer Geschichte. Die Motorsportgemeinschaft betrauert den verheerenden Verlust einer wahren Legende“, so die Formel 1 via Twitter. Auch Laudas ehemalige Rennställe Ferrari, McLaren und Mercedes gaben ihrer Trauer Ausdruck.

Sportkollegen verloren mit Lauda ein großes Vorbild und einen großen Kollegen. Der viermalige Formel-1-Weltmeister und letzte Teamkollege Laudas, Alain Prost, pries auch die charakterlichen Vorzüge Laudas. „Die Welt der Formel 1 verliert eine Persönlichkeit, aber auch einen Seigneur. Es gibt Champions, Leute mit Erfolgen, aber hier verlieren wir einen Ehrenmann, der sich nie beschwert hat – über das Leben, sein Befinden, seinen Unfall“, so Prost, der Lauda als sein Jugendidol bezeichnete.

Niki Lauda und Alain Prost im Jahr 1984
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Niki Lauda und Alain Prost 1984

„R.I.P. Niki Lauda“

"Eine Legende hat uns verlassen“, schrieb der britische Ex-Weltmeister Jenson Button, er hatte 2009 die WM gewonnen. „R.I.P. Niki Lauda“, twitterte der aktuelle Formel-1-Pilot Romain Grosjean vom amerikanischen Team Haas. Der spanische Ex-Weltmeister Fernando Alonso äußerte sich auf Twitter: „Schockierende und traurige Nachricht diesen Morgen. RIP Niki“. Auch Weggefährten aus Österreich äußerten ihre Trauer – mehr dazu in sport.ORF.at.

Schwarzenegger: Einer meiner besten Freunde

Trauerbekundungen kamen etwa von Arnold Schwarzenegger via Twitter. „Niki war ein Champion. Er war eine Ikone. Er war ein österreichischer Schatz. Er war einer meiner besten Freunde. Ich werde diesen großzügigen, vorbildlichen Helden mit meinem ganzen Herzen vermissen“, so Schwarzenegger.

Hollywood-Regisseur Ron Howard, ebenfalls ein bekannter Kapperlträger, pries Lauda als einen „bemerkenswerten Mann“. Der 65 Jahre alte Oscar-Preisträger veröffentlichte am Dienstag auf Twitter ein Foto, das ihn zusammen mit Lauda in Monte Carlo vor einem Jahr zeigt. „RIP the Great NikiLauda“, schrieb Howard dazu. Lauda sei ein Mann von scharfer Intelligenz und Weisheit gewesen. Den Feuerunfall Laudas im August 1976 auf dem Nürburgring und sein Comeback nur sieben Wochen später in Monza sowie das Titelduell in dem Jahr mit James Hunt hatte Howard als Vorlage für seinen Film „Rush“ genommen.

Van der Bellen: Ein ganz Großer

Neben der Sportwelt und Fans trauert auch die Politik: Bundespräsident Alexander Van der Bellen schrieb auf Twitter: „Ein ganz Großer und Schillernder, ein Idol und ehrgeiziger Kämpfer, der nie aufgegeben hat, ist von uns gegangen. Wie kein anderer hat Niki Lauda unser Bild vom Rennsport, von der Formel 1 geprägt. Unser Mitgefühl ist bei seiner Familie.“

Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) würdigte Lauda ebenfalls. „Mit Niki Lauda verliert Österreich eine seiner herausragendsten Persönlichkeiten. Die Rennstrecken waren seine Heimat und die Luftfahrt seine Liebe. Und wie kein anderer hat er sich mehrmals ins Leben zurückgekämpft. Er ist ein Vorbild für Mut, Disziplin und Geradlinigkeit“, so Kurz Dienstagfrüh via Twitter.

Auch Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) trauert um Lauda. Lauda sei für viele Menschen aus unterschiedlichen Generationen ein großes Vorbild gewesen, so Sobotka. „Sein Name stand für Erfolg, sowohl im Sport als auch in der Wirtschaft, aber auch für Fairness und Menschlichkeit. Mein tiefes Mitgefühl für seinen Angehörigen“, so Sobotka weiter.

„Weites Herz“ und soziales Engagement

Betroffen äußerte sich der Wiener Dompfarrer Toni Faber und erinnerte an Laudas „weites Herz“. Auf Laudas wenig bekanntes soziales Engagement wies auch der Wiener Caritas-Generalsekretär Klaus Schwertner hin – mehr dazu in religion.ORF.at.

Die Airline Laudamotion trauert ebenfalls. „Heute ist ein sehr trauriger Tag für Laudamotion. Wir sind in Gedanken bei seiner Familie und bedauern den Verlust zutiefst. Niki Lauda war für die gesamte Airline-Branche eine große Inspiration und ein einzigartiger Visionär. Niki, wir vermissen dich! Herzliches Beileid im Namen des gesamten Laudamotion-Teams und der Ryanair-Familie.“

TV-Hinweis

Der ORF ändert in memoriam Niki Lauda sein Programm. Am Donnerstag zeigt ORF1 um 20.15 Uhr den Film „Rush – Alles für den Sieg“ sowie um 22.15 Uhr die Doku „33 Days – Born to be wild“.

Novomatic: Einzigartige Persönlichkeit

Die Flughafen-Wien-AG-Vorstände Julian Jäger und Günther Ofner und die Beschäftigten des Unternehmens würdigten Lauda. „Mit Niki Lauda ist eine wichtige Persönlichkeit der Luftfahrtbranche von uns gegangen. Nicht nur in seiner außerordentlichen Rennfahrerkarriere, sondern auch in der Luftfahrt hat Niki Lauda wesentliche Maßstäbe gesetzt. In den 40 Jahren seit der Gründung der Lauda Air hat er die österreichische Luftfahrt maßgeblich geprägt und vorangetrieben. … Wir verlieren mit ihm eine Ausnahmepersönlichkeit für die gesamte Nation.“

„Die Novomatic-Familie trauert um diese einzigartige Persönlichkeit“, teilte der Glücksspielkonzern mit. „Wir verabschieden uns schweren Herzens von unserem geschätzten Partner und Freund Niki Lauda. Unser Beileid gilt seiner Familie“, so Novomatic-Vorstandschef Harald Neumann: „Es war uns eine Ehre und Freude, mit ihm zusammengearbeitet zu haben.“