Gandhi zweifelt Wählerbefragungen in Indien an

Rahul Gandhi, Herausforderer des indischen Ministerpräsidenten Narendra Modi, hat heute die nach der Parlamentswahl veröffentlichten Wählerbefragungen in Zweifel gezogen. Einen Tag vor dem Beginn der Auszählung rief der Chef der Kongresspartei seine Anhängerinnen und Anhänger auf, sich nicht einschüchtern zu lassen.

Mehrere Wählerbefragungen hatten ergeben, dass Modis Regierungspartei die Mehrheit der Abgeordneten im Parlament stellen wird. „Lasst euch von der Propaganda gefälschter Wählerbefragungen nicht täuschen“, appellierte Gandhi in einem Eintrag beim Kurzbotschaftendienst Twitter an seine Parteifreunde. Sie sollten wachsam bleiben und sich nicht fürchten, fügte der Oppositionspolitiker hinzu: „Eure harte Arbeit wird nicht umsonst gewesen sein.“

Erster Trend gegen Mittag möglich

Modis hindu-nationalistische Bharatiya-Janata-Partei (BJP) begrüßte die Ergebnisse der Wählerbefragungen, auch die Aktienkurse in Indien zogen nach der Veröffentlichung deutlich an. Allerdings sind solche Befragungen in einem riesigen Land wie Indien wenig belastbar. So hatten sie im Jahr 2004 eine Wiederwahl der Regierung von Premierminister Atal Vajpayee (BJP) vorausgesagt, tatsächlich aber konnte die Kongress-Partei die nächste Regierung stellen.

Die Auszählung der rund 600 Millionen abgegebenen Stimmen soll morgen um 08.00 Uhr Ortszeit (4.30 Uhr MESZ) beginnen. Gegen Mittag könnte sich bereits ein erster Trend abzeichnen.