Kolumbien erbittet Hilfe wegen Flüchtlingen aus Venezuela

Angesichts der massiven Auswanderung aus dem Krisenstaat Venezuela hat das Nachbarland Kolumbien um internationale Hilfe im Umgang mit den Flüchtlingen gebeten. „Heute sind 1,29 Millionen Venezolaner in unserem Land. Das ist die zweitgrößte Migrantengruppe nach den Syrern in der Türkei“, sagte der kolumbianische Außenminister Carlos Holmes Trujillo gestern. „Mehr internationale Hilfe ist dringend nötig, weil die Migration immer weiter zunimmt und damit auch der Bedarf an Ressourcen.“

Venezuela leidet unter einer schweren politischen Krise. Weit über drei Millionen Menschen haben das südamerikanische Land bereits verlassen. Die Internationale Organisation für Migration (IOM) geht davon aus, dass es bis Ende des Jahres 5,4 Millionen sein könnten. Nach Angaben des kolumbianischen Außenministeriums kommen jeden Tag 2.500 Venezolanerinnen und Venezolaner neu in das Nachbarland.

Die UNO beziffern den Finanzbedarf für die Unterstützung der venezolanischen Flüchtlinge in der Region auf 738 Millionen US-Dollar (660 Mio. Euro) im laufenden Jahr. 315 Millionen davon sollen in Kolumbien eingesetzt werden. Allerdings seien bisher lediglich 21 Prozent der Mittel geflossen, teilte das Außenministerium mit.