US-Justiz verschärft Anklage gegen Assange

Die US-Justiz hat ihre Anklage gegen den WikiLeaks-Gründer Julian Assange erheblich verschärft. Assange ist nun auch angeklagt, durch die Veröffentlichung von vertraulichen diplomatischen und militärischen Dokumenten der USA gegen Anti-Spionage-Gesetze verstoßen zu haben, wie das Justizministerium in Washington gestern mitteilte.

WikiLeaks-Aktivist Julian Assange
APA/AFP/Daniel Leal-Olivas

Die neuen Anklagepunkte kommen zu der bereits erhobenen Anschuldigung wegen Verschwörung zum Angriff auf Regierungscomputer hinzu. Dem in Großbritannien inhaftierten Assange droht in den USA damit eine deutlich längere Haftstrafe als zuvor. Für diesen bisherigen Anklagepunkt allein drohten Assange bereits bis zu fünf Jahre Gefängnis.

Keine Anerkennung als Journalist

Die USA haben die Auslieferung von Assange beantragt. Assange will sich mit allen juristischen Mitteln wehren. Die neuen Anklagepunkte bedeuten, dass die US-Ermittler den WikiLeaks-Gründer nicht als Journalisten betrachten, Assanges Verteidigungslinie.

Die 2010 von der Enthüllungsplattform veröffentlichten Dokumente enthielten hochbrisante Informationen über die US-Einsätze im Irak und in Afghanistan sowie über die Tötung von Zivilisten und Misshandlung von Gefangenen.